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Buchtipp: Der Mann, der barfuss lief

Von awo

Paul Rambali, Der Mann, der barfuss lief. Die Geschichte des Abebe Bikila, Hamburg 2008

Das Buch ist wie ein Roman aufgebaut. Die Spannung wird erzeugt und gehalten durch die Schilderung des wechselvollen Werdegangs des Mannes, der als erster Afrikaner eine Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen gewann.

Abebe Bikila kam vom Dorf und wurde Mitglied der Leibgarde des Kaisers Haile Selassie. Hier wurde er als Läufer entdeckt. Die erste Goldmedaille gewann er beim Marathon 1960 in Rom, den er barfuss absolvierte. Bei den Spielen in Tokio 1964 trug er zwar Schuhe, aber er wiederholte seinen Erfolg von Rom und gewann wiederum Gold - als erster Marathonläufer bei zwei Olympiaden hintereinander.

Die Geschichte des Abebe Bikila ist aber auch eine wechselvolle und tragische Geschichte. Erzählt wird sie vom tragischen Ende her, als Bikila mit gelähmten Beinen (nach einem Autounfall) in einem Krankenhaus in England behandelt wird. Er ist 1973 im Alter von nur 41 Jahren gestorben.

Der Autor versteht es, das Äthiopien der Jahre 1948 bis 1973 lebendig werden zu lassen. Das ist mehr als nur Lokalkolorit. Es war die eigenartige Atmosphäre der späten Zeit des Kaisers Haile Selassie, der sein Land wie ein Despot regierte, zugleich aber für die afrikanische Einheit und die afrikanische Entwicklung kämpfte. Dafür brauchte er die sportlichen Erfolge seines Leibgardisten Bikila und weiterer Wunderläufer, die man ebenfalls in dem Buch kennenlernt.

Das Buch schafft es auch, den Leser bei dem fehlgeschlagenen Putsch von 1960 mitbangen und mitfiebern zu lassen. Abebe wird verdächtigt, auf der Seite der Verschwörer gestanden zu haben, kommt ins Gefängnis und wird um ein Haar hingerichtet.

Das Buch ist für sportlich und landeskundlich Interessierte, für junge und erwachsene Leser gleichermaßen eine fesselnde und lehrreiche Lektüre.

Geschrieben 15.01.2010, Geändert 15.01.2010, 536 x gelesen.

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