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Überwintern an der Türkischen Riviera - Luxusferienhaus

Von Adelheid Matthes

Hallo, liebe Reisefreunde!

Wir waren ab Ende November 2008 bis 10.02.09 in einem über Internet gebuchten Ferienhaus "Luxusvilla" im Club Konak 1, in Konakli bei Alanya zum Überwintern in der Türkei. Das Objekt gehört einem in Belgien lebenden Deutschen Herrn, der es mit toller Beschreibung als freistehendes Luxus-Ferienhaus unter der Nr. 510 103 bei tourist-online und auf seiner eigenen homepage ausgeschrieben hat. Das dort ausgestellte Bild entspricht nicht mehr dem tatsächlichen Zustand des Hauses - Farbe ist inzwischen gelb, aber das stört nicht wirklich, sondern viele andere Bestandteile des Angebotes sind leider nur ein schöner Beschrieb! So auch die Bemerkung - Meerblick/Seeblick ist überhaupt nicht der Tatsache entsprechend. So hoch kann man gar nicht rauf, um das Meer oder die See zu sehen - nur der Pool ist als "Blick auf das Wasser" zu verstehen!!!

Leider hat das Haus zum Überwintern nicht unseren Vorstellungen entsprochen - es war viel zu kalt, da, trotz Heizung, diese Art Häuser einfach nicht für Winterbetrieb geeignet sind. Überall entweicht die Wärme und man kann noch so viel Heizen, egal ob mit Klimaanlage (sehr laut und daher störend), Beistellofen oder Heizkörpern, richtige Wärme kommt nicht auf, da alles mit Marmor - sogar der Eßtisch - ausgestattet ist und es daher sehr ungemütlich ist.

Für die Warmwasserbereitung an Tagen ohne Sonne, die es im Januar und Februar viele gab, konnten wir den Boiler verwenden. Der allerdings hatte irgendwo ein Leck in den Leitungen nach unten und so war der Stromverbrauch, den wir bezahlen mußten, ordentlich, da er ständig nachheizte, bis wir das bemerkten, das Wasser verloren ging!

Wenn die Solaranlage betreibbar gewesen wäre, die auf dem Dach ist, wäre es in Kombination besser gewesen. Aber auch diese Anlage war schon sehr alt und es sind während unseres Aufenthaltes zwei mal defekte Ventile undicht gewesen, die, wenn das Wasser mit Solar aufgeheizt wurde, dazu führten, daß sich das warme Wasser erst auf dem Dach sammelte und dann über das Dach nach unten lief und sich beim Haus ein See bildete, bis wir es bemerkten, da dies hinter dem Haus war!

Von der Leckstelle des Boilers sind im Bad des 1. Stockes und in der Dusche/WC darunter sowie im Eingangsbereich die Wände total verschimmelt und es bröckelt der Putz ab - sehr lecker!

Auch in einem der Schlafzimmer ist es in einer Ecke total verschimmelt!

Wenn man die Solaranlage einschalten wollte, mußte man unter halsbrecherischen Turnübungen auf das obere Dach zur Solaranlage klettern, es war keine Leiter da. Wie das Menschen, die schon älter sind und nicht mehr so gelenkig sind wie wir, das machen sollen, ist uns ein Rätsel!

Die Küche war auch nur sehr mangelhaft ausgestattet. Den im Internet aufgeführte Backofen gab es nicht. Die Töpfe und Pfannen waren total abgenützt und auch sonst liesen die Hilfsmittel für die Küche sehr zu wünschen übrig - besonders, wenn man so ein Haus als Luxusvilla ausschreibt!!!

Der Wäschestände war auch total abgenutzt und es war eklig auf die rostigen Stellen frische Wäsche zu hängen.

Außer einem großen Haus und vielen Betten gab es keinen Luxus!

Die uns versprochene Ruhe war auch nicht gegeben, da in der Nachbarschaft Baustellen sind, die zu jeder Tageszeit - auch Sonntag - mit viel Lärm arbeiteten. So ist zum Beispiel an einem Hang auf der Ostseite auf dem Bild im Internet ein schöner grüner Hügel zu sehen, der inzwischen aber total zugebaut ist und an dem wochenlang (noch heute) ein Bagger mit einem Presslufthammer Felsen abhaut!

Somit konnten wir die im Internet angepriesene Dachterrasse vergessen - es war schlimmer als beim Zahnarzt! Auch war die Abdeckung mit Schilfmatten total zerfledert und es war nicht möglich, wenn es dann abends doch mal ruhig war, draußen zu sitzen. Bei Regen kann man die Terrasse ganz vergessen, da sie ja nur ein durchlässiges Schilfdach hat - andere Häuser der Anlage sind ordenltich mit Ziegeln gedeckt, daß wäre schön gewesen.

Auf der Seite Richtung Meer ist ein riesiges Hotel hingesetzt worden, sodaß schon am 15 Uhr keine Sonne mehr in den Club fällt und selbst die Dachterrasse im Schatten ist. Also, schön am Grill sitzen konnte man vergessen.

Bei heftigen Regen - der auch ganz schön mit Stürmen daher kam - regnete es an allen Türen rein - sogar im Wintergarten zum Dach! In den Park konnte man dann sogut wie gar nicht, da alles unter Wasser stand.

Mehrfach war auch der Strom ausgefallen durch den vielen Regen, da die Stromleitungen in der Türkei toll verlegt sind in dieser Anlage. Wir mußten dann mit Stirnlampe und Taschenlampe zu Bett gehen - nur gut, daß wir sowas dabei hatten! Auch Kerzenlicht war manchen Abend ein Ersatz für Strom!!! Schließlich ist es dort schon sehr früh dunkel - romantisch, wenn man so will, nur wenn man grad die Spülmaschine laufen hat oder einen schönen Film im Fernsehen sehen will, ist es nicht mehr romantisch!

Auch wurde uns mehrfach vom "Gärtner" das Wasser abgestellt, da noch mehr Leckstellen in der Anlage (sie ist total abgenützt) sind und er angeblich nicht weiß, wo. So hat er von der Clubverwaltung die Auflage erhalten, wenn er abends geht, Wasser abzustellen!

Wir holten dann Wasser aus dem Pool fürs WC - sehr luxeriös!

Im Schlafzimmer in der Klimaanlage nisteten Vögel, die von außen dort hingelangten, da dort ein sehr großes Loch neben der Leitung war und dort konnten sie ungehindert rein - wir wurden dann früh von Vogelgezwitscher geweckt! Das wäre ja nicht weiter störend, wenn man nicht befürchten müßte, mit den lieben Tierchen auch noch Ungeziefer ins Zimmer über das Gebläse zu bekommen!

Die Hausverwaltung hatte über zwei Jahre keine gründliche Reinigung in dem Haus vorgenommen, da angeblich keine Zeit gewesen sei! Somit waren die Gardinen usw. in einem miserablen Zustand.

Wir hatten das Haus hauptsächlich auch ausgewählt, weil es eine Alarmanlage hat. Wie wir dann aber feststellen mußten, funktionierte diese nicht. Es kam dann auf unser Drängen ein "Fachmann", der neue Batterien einlegte, aber kein Mensch konnte uns die Anlage erklären und Beschreibung war natürlich auch keine da - somit war sie nicht einsatzfähig!

Die Haustüre hatte zwei Schlösser - davon konnte aber nur eines abgeschlossen werden und das war auch nicht sicher - so verrammelten wir jeden Abend auf unsere Weise die Haustüre, da wir ja lange Zeit allein in der Anlage (unbewacht) waren! Wir fühlten uns nicht wirklich einbruchsicher! Gott sei Dank sind wir nicht ausgeraubt worden, das hätte uns noch gefehlt!

Die Heizung ist auch Thema für sich - es wird mit Gasflaschen geheizt - kein Mensch hat uns richtig erklärt, warum da zwei sein müssen! Als dann beide leer waren, es ist nichts da, woran man erkennen könnte, wieviel noch drin ist, war die gesamte Anlage außer Betrieb und wir durften praktisch drei Tage warten, ehe der "Heizungsfachmann" kam und uns das Ding erklärte. Die Hausverwaltung war zwischenzeitlich für vier Wochen vereist und hatte zwar für Notfälle die Verwandtschaft eingespannt, aber der junge Mann konnte uns auch nur begrenzt helfen.

Es war auf jeden Fall sehr vieles völlig unmöglich für eine gemütlich Überwinterung und wir werden so etwas in dieser Region in einem Haus nicht mehr machen und können es auch nicht empfehlen.

Wir haben einige private Häuser gesehen, die von Deutschen bewohnt werden und die nach unserem Standard auch brauchbar sind, aber so ein Ferienhaus, was eigentlich für den Sommer gebaut ist, sollte man nicht mieten.

Leider haben wir, als wir unsere Reise planten, keinen Hinweis im Internet zu diesem Thema gefunden und es liegt uns deshalb am Herzen, anderen Menschen evtl. Hilfestellung hier geben zu können.


Adelheid Matthes und Hansjörg Schraner



Geschrieben 07.03.2009, Geändert 16.03.2009, 1899 x gelesen.

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