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Die ganze Türkei im Kleinen

Von awo

Ein Besuch der Minicity in Antalya ist wie eine Reise durch die ganze Türkei in nur einer Stunde. Denn dort sind Modelle der bedeutendsten Bauwerke aus allen Gegenden der Türkei und fast allen Zeitepochen ausgestellt. Der Maßstab der Modelle beträgt 1:25. Sie wurden von Modellbauern als sehr genaues Abbild der Originale erstellt, auf der Grundlage von Forschungs-, Relief- und Fotoarbeiten, wie es auf der Internet-Seite von Minicity heißt.

Die Internet-Adresse lautet: www.minicity.antalyanet.de/

Ein Besuch ist unbedingt zu empfehlen. Der Eintrittspreis ist mit 7 Türkischen Lira (aktuell sind das rund 2,30 €) vergleichsweise gering und fast „unter Wert“ dessen, was geboten wird. Wahrscheinlich kann man nirgendwo sonst auf so kleinem Raum einen so guten Überblick bekommen, welche Bauwerke in der Türkei sehenswert sind.

An den Modellen sind Audio-Informationen in mehreren Sprachen abrufbar, darunter auch deutsch. Leider ist diese Technik bei einigen wenigen Modellen nicht funktionstüchtig. Auch auf der oben genannten Internet-Seite sind Informationen zu den meisten Modellen verfügbar. Es ist zu hoffen, dass die noch vorhandenen Lücken auf der Seite bald geschlossen werden.

Leider wird nicht immer deutlich, ob die Originale noch existieren oder ob die Modelle einen Zustand abbilden, den das jeweilige Original irgendwann einmal früher gehabt hat. Letzteres trifft auf jeden Fall auf die griechischen Tempel in Side und das Mausoleum des Halikarnas in Bodrum zu, von denen heute bestenfalls noch Reste existieren.

Weiter fällt auf, dass keines der ausgewählten Bauwerke jünger ist als 60 Jahre. Man könnte sich fragen: Gibt es in der Türkei keine moderne Architektur von Rang? Eine solche Schlussfolgerung wäre allerdings falsch, man denke beispielsweise an die Bosporusbrücke in Istanbul, die für das Ausstellungskonzept von Minicity wahrscheinlich einfach zu neu war, um Berücksichtigung zu finden.

Bezüge zur internationalen Architektur muss sich jeder Besucher selbst denken, da darauf in der Ausstellung nicht eingegangen wird. In der Minicity ist ein gewisser Patriotismus zu spüren, nicht zuletzt durch den Besuch von Soldaten und Schulklassen. Dieser bezieht sich aber nicht auf ein irgendwie geartetes „Türkentum“, sondern auf den Reichtum der Summe der „anatolischen“ Zivilisationen, die weit in die Geschichte zurückreichen und lange vor der Ankunft der Türken bereits hier in Kleinasien existierten. Die älteste städtische Architektur, die im Modell zu sehen ist, ist die von Çatalhöyük. Sie ist beeindruckende 8500 Jahre alt!

Griechische Bauwerke sind ebenso vertreten wie die anderer anatolischer Völker, christliche ebenso wie islamische. Es wird klar, dass die Bauwerke der Türkei und nicht zuletzt die Türkei selbst eine reiche Mischung von Kulturen, Traditionen, Kulturen und Völkern darstellen. Wenn dies der bleibende Eindruck ist, den die Ausstellung beim Besucher hinterlässt, stellt sie damit das in Europa vorherrschende Türkei-Bild in Frage und hinterlässt damit wirklich Spuren.

Wo ist die Mincity zu finden? Sie befindet sich auf der westlichen Seite der Stadt, unmittelbar neben dem Gebäude des Aquariums. Auf dem Stadtplan ist dort, wo sich die beiden Gebäude und das Gelände der Minicity befinden, nur eingetragen „Atatürk Kültür Parki“. Hier, dicht am Konyaalti-Strand, beginnt die Straße mit Namen Dumlupinar Bulvari.

Die Minicity ist hervorragend an das Netz des ÖPNV angebunden und mit zahlreichen Bussen zu erreichen.

Sie ist jeden Tag von 8 bis 19 Uhr geöffnet.

Geschrieben 18.03.2014, Geändert 18.03.2014, 628 x gelesen.

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