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Reisebericht Südafrika Garden Route

Geschrieben am 19.12.2010 12:54:31

Von
doerpstraat17
doerpstraat17

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Nach langer, intensiver Planung unseres Urlaubes im November 2010 (3 Wochen) haben wir uns für die Garden Route in Südafrika entschieden.
Im Voraus gebucht haben wir:
-unseren Flug mit der Lufthansa (Economy Class Hin-und Rückflug Hamburg-Frankfurt-Kapstadt/Kapstadt-Fran kfurt-Hamburg für je 950€ inkl. Steuern etc.)
-PKW bei Europcar (3 Wochen für 500€)
-die erste Unterkunft für 7 Tage übers Internet / Villa Paradisa, Knysna (Suite mit Meerblick inkl. Frühstück 1.400€)

Am 15.11. ging es dann endlich los. Mit der A320 der LH flogen wir von HH nach FFT. Nach kurzem Aufenthalt von einer Stunde ging es nach Kapstadt mit einer A340. Hier waren wir das erste Mal über die LH positiv überrascht. Genügend Beinfreiheit, gutes Essen und einen sehr guten Bordservice haben wir auf dem Hinflug genossen. Da Südafrika nur eine Stunde Zeitverschiebung hat, war der Flug auch ziemlich Stresslos und wir kamen früh um 10 Uhr in der City an.
Bei Europcar nahmen wir unseren Mittelklassewagen (VW Polo/Zustand neuwertig, 3 TKM gelaufen) entgegen. Der Linksverkehr war für uns neu, und wir hatten anfängliche Fahrprobleme, die sich jedoch nach 2 Stunden verflüchtigten. Auf der N2 fuhren wir 5 Stunden bis zu unserem ersten Ziel: Knysna. Über die ausgezeichneten Straßenverhältnisse der N2 waren wir sehr positiv angetan. Dies lag wohl an der WM 2010.
Auf dem Weg nach Knysna hat man das berauschende Gefühl durch mehrere Bundesländer als auch durch diverse Länder zu reisen. Wirklich sehr sehenswert! Neben Gebirgszügen(wie in der Schweiz), sieht man weite flache Ebenen (wie in Nordfriesland). Plötzlich fährt man durch Weinanbaugebiete (wie in Hessen) oder Kilometer später durch ein landestypisches Peleponnes Gebiet (wie in Griechenland). Ein wirklicher Genuss für die Augen. Die Tierwelt an der N2 erstreckt sich über Straußen-, Kuh-, Schafs- und Elefantenfarmen.
Knysna selbst, liegt eingebettet zwischen Wäldern, Bergen und dem Meer in einer riesigen Lagune. Vergleichbar mit dem Ort Lugano auf der italienischen Seite. Zwei Felsen, die Knysna Heads, bilden zum Meer hin den Lagunenausgang. Die in der Lagune gezüchteten Knysna Austern sind sowohl bei den Gästen, als auch den Einheimischen sehr beliebt.
Unsere traumhafte Unterkunft liegt von Kapstadt kommend auf der linken Bergseite. Der Berg selbst wird Paradise genannt. Faszinierend und atemberaubend ist der Blick von der Anlage über Knysna und der im Tal befindlichen Lagune. Kein Wunder daß sich u.a. Roger Federer und Sebastian Vettel ein Domizil in Knysna gekauft haben. Die Villa Paradise (5 Sterne Landeskategorie) von Marylin und Martin bietet den Gästen insgesamt 3 Suiten, alle mit Meerblick. Das Frühstück wurde täglich nach dem Wunsch der Gäste disponiert und frisch vor unseren Augen von Martin exzellent zubereitet. Ein wahrer Gaumengenuss. Bei Mailyn und Martin haben wir uns während des ganzen Aufenthaltes sehr wohl und ausgezeichnet betreut gefühlt. Dies war auch der Grund dafür, daß wir unseren Aufenthalt um eine weitere Woche in der Villa Paradise verlängert haben.
Knysna haben wir als optimalen Ausgangspunkt unserer Tagesausflüge an der Garden Route gewählt.
Unsere Ausflüge:
- Terplans- und Elephant Walk:Ca. eine Stunde Autofahrt non Knysna entfernt, befindet sich der Terplans (6,5 km lang) und der Elephant Walk (White Route 8 km, Red Route 7 km und die Black Route 9 km lang). Die Routen sind für Naturliebhaber sehr zu empfehlen. Wir haben jeweils eine Route als Tagesmarschroute durchlaufen. Die Routen sind sehr gut ausgeschildert.
- Noetzie Castles:(ca. 30 Autominuten von Knysna entfernt). Ein steiler, aber sicherer und befestigter Weg führt zu diesem wunderschönen Strand. Der Noetzie River bildet eine kleine Lagune, bevor er ins Meer abfließt. Sehr lohnenswerter Strandausflug mit einem genialen Blick auf den Ozean und auf die in Privathänden befindliche Schlossanlage.
- Plettenberg Bay:(30 km entfernt). Am Plettenbergstrand haben wir die Gelegenheit genutzt, per Boot (30 Passagiere) eine 2,5 Stunden andauernde Fahrt zu genießen. Sehr sehenswert waren die unzähligen Delphine, Robben, Haie und Wale. Die Crew gab den Fahrgästen genügend Gelegenheit die Meerestiere hautnah zu bestaunen und zu fotografieren.
- Buffalo Bay:(ca 15 km entfernt). Der feine Sandstrand erstreckt sich von Buff bis Brenton-on-Sea. Man hat das Gefühl sich in Dänemark, direkt an der Nordsee aufzuhalten. Dünen so weit das Auge reicht, mit sagenhaften Wellen. Ideal auch für Familien, da das Schwimmen hier sicher ist. Durch die konstanten Winde (8-10 Bft) herrschen dort sehr gute Bedingungen zum Surfen Kitesurfen und zum Wellenreiten. Duschen, Toiletten, ein Shop und Restaurant befinden sich in der Nähe des Parkplatzes. In Buffalo selbst hat man das Gefühl an einem noch sehr verträumten Ort in Häusern aus der vergangenen Zeit zu leben. Viele Backpacker und Tagesgäste nutzen den Aufenthalt u.a. zu Strandspaziergängen, Chillen und zum Relaxen. Als Tages- und Strandausflug sehr zu empfehlen.
- Knysna Elephant Park:Ein weiteres Highlight ist dieser Elefantenpark. Im privaten Knysna Elephant Park leben ca. 10 Elefanten; bis auf einen Elefanten, allesamt Waisen. Die Elefanten haben hier auf dem 60 Hektar großen Gelände eine sehr artgerechte und im Gegensatz zur freien Wildnis sichere Heimat gefunden. Die Elefanten sind zahm. In Begleitung eines sachkundigen Führers kann man ganz nah an sie heran und sie füttern und streicheln. Die Führungen dauern ca. 45 bis 60 Minuten und finden täglich von 8:30 bis 16:30 statt.
- Wilderness: Direkt am indischen Ozean gelegen. Schade nur, daß die N2 direkt durch die Ortschaft führt und unzählige Autos die Ruhe stören. Der Strand ist sehr feinsandig und auf der gegenüber liegenden Straßenseite befindet sich ein Lake der zum Baden, Chillen, Wasserskifahren genutzt wird. Ursprünglich hatten wir beabsichtigt 2 Tage dort zu verbringen. Aufgrund des Lärmpegels wurden daraus 2 Stunden Fotosession und dann wieder zurück ins beschauliche, ruhige Knysna.
- Monkey Land, Birds of Eden nahe Plettenberg:Sehr zu empfehlen. Ein paar Kilometer außerhalb von Plettenberg Bay liegen Monkeyland und Birds of Eden. Die beiden Parks liegen direkt nebeneinander, haben aber getrennte Eingänge. Ersteres ist ein riesiges Freiluft-Affengehege, bei Zweitem handelt es sich um die weltgrößte Vogelvoliere. Im Monkey Land fand eine ca. 2 stündige Führung mit max. 12 Teilnehmern an. Das Monkey Land ist ein riesiges Freiluftgehege mitten im Wald. Dort leben zahlreiche Affen- und Lemurenarten nebeneinander. Die Tiere können sich in dem Gehege völlig frei bewegen und nach Herzenslust auf den Bäumen klettern. Die verschiedenen Arten von Affen konnten an den Futterstellen beobachtet und fotografiert werden. Am Eingang sahen wir eine Riesenschildkröte, die sich durch das Walddickicht voran arbeitete. Die Führung als auch der Walk waren sehr interessant und lehrreich. Gleich neben dem Monkey Land ist der Eingang zum "Birds of Eden", der weltgrößten Vogelvoliere. Über mehrere Ebenen kann man auf Rampen und Hängebrücken den Urwald in diesem riesigen "Vogelkäfig" durchwandern und so die verschiedensten Vogelarten in ihrem jeweiligen Lebensumfeld beobachten: von am Waldboden lebenden Goldfasanen und anderen Hühnervögeln über die unterschiedlichsten Papageienarten bis hin zu verschiedenen Wasservögeln, denen in der "obersten Etage" ein künstlich angelegter Teich zur Verfügung steht. Der anschließende Walk durch den Park Birds of Eden wurde ohne Führung durchgeführt. Eine fantastische Vogelwelt! Als Tagesausflug optimal und wie gesagt, sehr zu empfehlen.
- Tuc Tuc Tour mit Hendrik durch Knysna: Hendrik ist vor gut 5 Jahren in Knysna gestrandet und dort hängen geblieben. Die gut 2 stündige Tour geht mit seinem Mobil kreuz und quer durch Knysna. Hendrik selbst ist ein uriger Typ ohne Zähne! Ja, die hat er dadurch daß er anscheinend nicht sozialversichert ist, während seines chilligen Lebens irgendwo in Südafrika über Dekaden hinweg verloren. Durch sein Genuschle auf der Kauleiste haben wir ihn zwar nicht immer einwandfrei verstanden, aber die Tour war wirklich sehr erheiternd und interessant. Genial war die Fahrt auf den Eastern Head. Die Bergplattform am Laguneneingang lädt zu traumhaften Fotoshootings ein. Das Tuc Tuc mit Hendrik kann man direkt am Bahnhof anmieten.
Die Restaurants in Knysna sind typisch Europäisch. Die Preise je Essen belaufen sich auf ca. 8€ aufwärts. Vermisst haben wir lediglich typische Salatgerichte analog den guten Restaurants in Deutschland. Grund hierfür dürfte sein, daß Salat und Obst in Südafrika relativ teuer ist.
Anbei unsere Restaurantempfehlungen:
- 34South: ein Spezialitäten-Restaurant direkt an der Waterfront. Ob Sushi, Fisch oder Fleischgerichte. Alles sehr lecker zubereitet. In der riesigen Auktionshalle kann man nach dem Essen sogar shoppen gehen. Fotoapparate mitnehmen, es lohnt sich! Preise je Mahlzeit ab 8€ aufwärts.
- Limoncello: Italiener direkt an der Waterfront. Sehr zu empfehlen sind die Pizzen als auch die Fleischplatte (Springbockfilet). Preise je Mahlzeit ab 9€ aufwärts.
- Ile de Pain: die wohl angesagteste Bäcker- und Konditorei in der ganzen Umgebung. Der Salzburger Markus Farbinger, seit ca. 8 Jahren in Südafrika begeistert seine Gäste mit köstlichem Gebäck und Spezialitäten aus Österreich. Zu empfehlen ist der reichhaltige Früstücks- als auch Mittagstisch. Wichtig: reservieren, da das Restaurant sehr angesagt ist!
- Fishermans Cabin direkt an der Waterfront: ein typisches Fischrestaurant direkt am Bootshafen. Sehr zu empfehlen ist die Linefishplatte und die Austern. Preise je Mahlzeit ab 11€ aufwärts.
Nach 2,5 Wochen ging unsere Reise per PKW wieder Richtung Kapstadt.
Nächste Station war die malerische, direkt am Ozean gelegene Stadt Hermanus.
Hermanus gilt mittlerweile als der Ort schlechthin, wo man am besten die Wale von Land aus beobachten kann. Zwischen Juli und Anfang Dezember kommen die Wale an die Küste von Hermanus. Ein wohl auf der gesamten Welt einzigartiger „Wahlbeobachter“ läuft jeden Tag die Küste entlang und bläst bei Sichtung eines Wales in sein Walhorn, um die Ankunft den Gästen mitzuteilen. Fotoapparat nicht nur wegen den Walen, sondern auch wegen dem urigen Typen mitnehmen. Der Wind in Hermanus weht dort sehr konstant und heftig! Wir hatten während des Aufenthaltes Windstärken zwischen 9-12 Bft!
Übernachtet haben wir in Hermanus im Ocean Eleven (5 Sterne Landeskategorie) in der Honeymoonersuite (Preis pro Übernachtung/Suite 230€ inkl. Frühstück). Das Ocean liegt direkt an vorderster Reihe der Steilküste. Atemberaubend ist der Blick vom Balkon auf den indischen Ozean. Sehr zu empfehlen ist die Mitnahme eines Fernglases. Man kann in der Liege stundenlang auf das Meer blicken und mit dem Fernglas nach den Walen Ausschau halten. Die Suite ist geschmackvoll eingerichtet. Highlight neben dem Balkon ist die Badewanne, mit romantischem Fensterblick auf den Ozean. Das Frühstück hingegen hat leider keine 5 Sterne verdient. Erwähnenswert ist auch der Aufenthaltsraum mit offenem Kamin im englischen Landhausstil. Auch das Ocean Eleven können wir bis auf das Frühstück sehr empfehlen.

In folgenden Restaurants haben wir gespeist, und können diese empfehlen:
- Fishermans Cottage: inmitten von Hermanus, ca. 100 Meter zur Waterfront liegt das Cottage aus dem Jahr 1860. Klein, aber urgemütlich mit sehr leckeren Fischspeisen und Meeresfrüchten. Preis ab 5€ aufwärts.
- Burgundy Restaurant: direkt an der Waterfront gelegen, aus dem Jahr 1875. Eines der angesagtesten Speiselokale in Hermanus. Ohne Reservierung geht dort gar nichts. Sehr zu empfehlen ist die Fischplatte. Besonderes Lob hat auch das Angebot von vegetarischen Gerichten verdient. Preise je Mahlzeit ab 10€ aufwärts.
Nach unserem Aufenthalt in Hermanus fuhren wir von der N2 ausgehend auf die Küstenstraße Richtung Kapstadt weiter.
Neben den Bergkulissen haben uns die Weinberge vor Kapstadt doch sehr beeindruckt. Die Küstenstraße ist bis zu dem Weinanbaugebiet in einem hervorragenden Zustand. Im Weingebiet selbst bestand der Asphalt aus staubiger, roter Erde. Dies veranlasste uns dann sehr langsam zu fahren, was im Nachhinein betrachtet genial war, da wir die großen Weinhöfe sehr bewusst wahrnehmen und bestaunen konnten. Bei unserem nächsten Afrika-Aufenthalt werden wir auf alle Fälle die Weinverkostung in einem bzw. zwei Höfen vornehmen.

In Kapstadt, unserem Reiseendziel angekommen, stöberten wir in unserem Greenwood Guide und unserem Lonely Planet nach einer Unterkunft. Wir haben uns schlussendlich für das Platinum Guesthouse von Nina Trost aus Neumünster entschieden (Preis pro Übernachtung 180€), und sind dort auch herzlich empfangen worden. Da das Guesthouse sich inmitten eines Berges befindet, ist die steile Hofeinfahrt sehr Gewöhnungsbedürftig. Das sehr modern eingerichtete Guesthouse liegt inmitten der Hout Bay auf einem Berg, mit Blick auf die Townships, und rechter Hand auf das Meer. Die Appartements sind mit Blick auf dem Swimmingpool ebenerdig ausgerichtet. Aufgrund der Wärme und der fehlenden Aircondition mußten wir die Balkontür während der Nacht zwecks Luftzug offen lassen. Dies war sehr unangenehm, da die Anlage, wie wir am Ankunftstag von anderen deutschen Gästen erfuhren, im Februar überfallen wurde. Bezeichnender Weise gingen in unmittelbarer Nähe sowohl am Tag als auch in der Nacht immer wieder Alarmanlagen an. Das Frühstück war sehr reichhaltig und lecker.
Kapstadt selbst haben wir als nervenaufreibend, im ständigen Umbruch und als sehr hektisch empfunden. Bei unserem nächsten Südafrikaaufenthalt im kommenden November 2011 werden wir, soweit möglich, Kapstadt meiden, und diese Stadt lediglich als An- und Abflugziel nutzen.

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Reisebericht Südafrika Garden Route doerpstraat17 19.12.2010 12:54

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