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Das heutige Demre, interessant in vielerlei Hinsicht

Von awo

Kale heißt inzwischen Demre und liegt etwa 100 Kilometer südwestlich von Antalya. Es gehört nicht mehr zu der touristisch seit längerem eingeführten "Türkischen Riviera", sondern zur "Lykischen Küste", die für den Tourismus erst seit jüngster Zeit erschlossen wird. Die Lykier waren ein Volk in der Antike. Demre trug damals den Namen Myra.

Die Lykier hatten eine ganz eigene Begräbniskultur. Auffällig sind die in den Felsen gehauenen Felsgräber und die Steinsarkophage. Myra hat damit sogar Aufnahme in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes gefunden. Von dem Hafen des antiken Myra an der Mündung des Andrakos namens Andriake ist dagegen heute kaum noch etwas zu sehen.

In der Nähe des heutigen Demre liegt eine Insel namens Kekova. In der Antike war hier noch Festland. Hier befand sich die Stadt Apollonia, die später bei einem Erdbeben untergegangen ist. Ihre Ruinen befinden sich teils auf der Insel Kekova, teils unter Wasser. Man kann Bootsfahrten dorthin unternehmen. Ausgangspunkt ist das kleine türkische Fischerdorf mit Namen Üçağız. Direkt daneben liegt das Dorf Kaleköy. Die Häuser der heutigen türkischen Bevölkerung wurden direkt zwischen den baulichen Resten der Antike errichtet.

Die Lykier waren ein indogermanisches Volk mit einer eigenen Kultur, Schrift und Sprache. Der griechische Einfluss war aber schon früh vorhanden. Alexander der Große hat Lykien kampflos erobert. Später kamen die Römer und nannten ihre Provinz "Lycia et Pamphylia". Die touristische Geographie setzt daran offensichtlich wieder an. Was Lykien betrifft, habe ich das oben schon ausgeführt. Das ehemalige Pamphylien hingegen dürfte in etwa deckungsgleich mit der heutigen "türkischen Riviera" sein.

Bereits in frühchristlicher Zeit war Myra Bischofsstadt. Berühmtester Bischof war Nikolaus von Myra, um den sich viele Legenden ranken. Das Sterbejahr im 4.Jahrhundert ist nicht genau bekannt, aber der Tag: es war ein 6. Dezember, der heute noch bestehende christliche Nikolaustag. Die Nikolauskirche ist eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit des heutigen Demre.

Bleibt noch zu erwähnen. dass Demre auch über den "Lykischen Weg" zu erreichen ist. Es handelt sich um einen relativ neuen, 509 Kilometer langen Fernwanderweg von Fethiye nach Antalya. Allerdings darf man von einem solchen Weg in der Türkei bei weitem nicht den Komfort und die Bequemlichkeit eines europäischen Fernwanderwegs erwarten!

Interessant auch die Übersetzung der türkischen Namen:
Kale - Burg, Festung, Bollwerk
Kaleköy - Burgdorf, Festungsdorf
Üçağız - drei Mündungen
Kekova - Thymianebene

Geschrieben 25.06.2014, Geändert 25.06.2014, 658 x gelesen.

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