Einer der schönsten Plätze Europas

Die Krakauer Altstadt hat ein einzigartiges, nahezu südliches Flair. In ihrer Mitte liegt der Hauptmarkt, einer der schönsten Plätze Europas. Zahllose Menschen sitzen in den Straßencafés, streifen durch die Gassen, besuchen die Kramläden in den Tuchhallen in der Mitte des Hauptmarkts oder blicken hoch zum Turmbläser auf dem höheren Turm der Marienkirche.

Der viereckige Hauptmarkt wurde bei der sogenannten Neugründung Krakaus im Jahre 1257 angelegt. 2007 wurde das 750jährige Jubiläum begangen. Krakau war eigentlich wesentlich älter, aber nach Tartareneinfällen lag es darnieder. Die Neugründung erfolgte durch einen polnischen König, aber nach Magdeburger Recht und einem kühnen schwungvollen Gründungsplan, verbunden mit einem Andrang von Neusiedlern, vor allem auch aus Schlesien.

So besteht die Altstadt bis heute aus weitgehend regelmäßigen Parzellen. Die repräsentativsten Grundstücke waren rund um den Hauptmarkt angeordnet. Nur wenige Gebäude wie die Pfarrkirche stehen schräg und folgen nicht dem geometrisch strengen viereckigen Grundmuster. Sie waren bereits vor der Neugründung vorhanden.

Die Rückfront der Parzellen rund um den Hauptmarkt war von mittleren Rang und am Schluß der Rangliste standen die noch weiter außen liegenden, äußeren Grundstücke. Dann folgten die Wallanlagen. Sie wurden zu Beginn des 19.Jahrhunderts beseitigt und durch Grünanlagen ersetzt (Esplanadenring = Planty in den 1820er Jahren).

So kann man heute die Altstadt im Grünen umrunden. Die Wegstrecke soll ungefähr 4 Kilometer lang sein. Nach Süden hin ist die Altstadt seit 1312 mit dem Wawel verbunden. Die Altstadt wurde bereits 1978 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen, da sich in ihr das Grundmuster einer mittelalterlichen Gründungsstadt bis heute erhalten hat. Städte wie Krakau waren "Idealstädte" im Vergleich zu den älteren Städten des Westens. In ihnen wurde ein von oben angeordneter Stadtplan strikt umgesetzt.