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Tijuana ist nicht Mexiko.

Von awo

Tijuana hat rund 2 Millionen Einwohner und liegt direkt an der Grenze zu den USA. Zusammen mit der südkalifornischen Metropole San Diego bildet es eine grenzüberschreitende Metropolregion mit rund 5 Millionen Einwohnern.

Tijuana ist vollkommen untypisch für Mexiko. Einerseits ist es für US-Amerikaner ein leicht zu erreichendes Ziel. Über den Grenzübergang San Ysidro sollen täglich 300.000 Besucher in die Stadt kommen, zu Fuß oder mit dem Auto. Andererseits bringt dies Probleme mit sich, die im Land sonst so nicht zu finden sein sollen.

Das beginnt damit, dass in den USA Alkohol erst ab 21 erhältlich ist, in Tijuana aber ab 18. Deshalb ist Tijuana ein beliebtes Saufziel für US-Teenager. Diesen wird geraten, das Land bereits vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu verlassen. Denn sonst wird es unsicher. Selbst die Polizei soll sehr kreativ sein, was die Ausplünderung der Touristen aus den Norden betrifft.

Die Hauptstraße Revolucion Ave. gilt als einigermaßen sicher. Hier gibt es gutes mexikanisches Essen und Andenkenläden, aber auch Apotheken sind beliebt bei Besuchern aus den USA. Für eine bestimmte Art von Touristen attraktiv, aber unsicher sind das Rotlichtviertel Zona Norte oder Einrichtungen zum Zocken.

Tijuana ist sehr widersprüchlich. Aufgrund seiner Lage wächst es sehr schnell, die Zahl der Zuwanderer soll 80.000 im Jahr betragen. Eine Meinung, dass die Stadt nur die arme Bevölkerung anzieht, die irgendwie in die USA gelangen möchte, wäre allerdings falsch. Wegen der Nähe zu den USA hat die Stadt eine starke Wirtschaft, einige Global Player betreiben hier Fabriken, die an diesem Standort kostengünstiger produzieren können als in den USA.

Aber auch eine große Gruppe von US-Bürgern hat hier ihren Wohnsitz genommen, wegen der niedrigeren Lebenshaltungskosten, und fährt in die USA zum Arbeiten. Ein anderes Gesicht der Stadt wiederum sind Schwarzbauten und Drogenhandel.

Bei aller Widersprüchlichkeit ist ein kurzer Besuch von den USA aus eine interessante Erfahrung. Mit der Straßenbahn ist der Grenzübergang von San Diego aus kinderleicht zu erreichen. Man nehme die "Blaue Linie" (Blue Line) bis zur Endstelle und passiert die Grenze zu Fuß. Mit dem Rückweg sollte man aus den oben genannten Gründen aber nicht warten, bis es dunkel ist.

Geschrieben 04.06.2013, Geändert 04.06.2013, 971 x gelesen.

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