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Auf's Dach der Welt mit Shoestring Reisen

Von LiveYourDream

Über Delhi nach Kathmandu

Bevor es nach Nepal ging, war noch ein Zwischenstopp in Delhi eingeplant. Nur eine Nacht, doch die sollte es in sich haben. Angekommen am Flughafen wurden wir von unserer Agentur abgeholt und ins Hotel gefahren. Es war schon dunkel und überall sah man Leute auf der Strasse liegen und schlafen. Manche in kleinen Hütten, andere ganz ohne Dach über dem Kopf. Willkommen in einer anderen Welt...

Schnell machten wir uns auf, die Gegend zu erkunden. Kaum Touristen, noch Einheimische auf den Straßen. Da fanden wir in einem Straßenzug laute Musik und eine Menschenmasse. Schnell wurden wir erkannt und man holte uns in Mitten des Geschehens. Noch ein wenig zurückhaltend, wussten wir gar nicht was uns geschieht. Da standen wir, drei Europäer umringt von Indern, die gerade einen ihrer Götter feierten und uns ganz offiziell begrüßten, uns einen Platz direkt vor der Bühne und Tee anboten. Nicht lang, dann wurde getanzt, Dramen dargestellt und einer der Männer erklärte uns das Geschehen auf Englisch. Ein bekannter Sänger aus Rajasthan war hier, um einen bestimmten Gott zu feiern und alle machten mit. Ein buntes Fest, so dass man die umgebende Armut gar nicht mehr sah. Die Menschen schienen fröhlich und wir waren fasziniert vom Geschehen. Gegen 4.00Uhr nachts wurde es ruhiger, Opfer wurden gebracht, wir durften den beiliegenden Tempel besichtigen und schlussendlich machten wir uns in Geleit unseres freiwilligen Übersetzers auf ins Hotel. Noch 2 Stunden Schlaf, dann ging es wieder zum Flughafen.

Flug nach Kathmandu

Sahara Airlines wartete auf uns...schon 3h vor Abflug am Flughafen, war wieder einmal warten und Zollerklärungen ausfüllen angesagt. Nach nur 2h Flug landeten wir endlich in Kathmandu. Schon am Eingang sahen wir ein Schild „Shoestring: Lars“. Damit waren wohl wir gemeint...Ein Fahrer schnappte sich unser Gepäck und auf ging es zum Hotel. Durch wildes Treiben und schmale Gassen ging es mit dem Minibus nach Thamel, dem bekannten Stadtteil wo es von Ständen und Souvenirläden nur so wimmelt. Schnell tauschten wir etwas Geld und starteten die erste Erkundungstour durch die Gassen. Rikschas, kleine Taxis und Händler in jeder Ecke...da lacht das Backpackerherz, endlich wieder da. Zum Abendessen suchten wir uns ein Newari-Restaurant...gar nicht erst lange warten, mit den einheimischen
Gerichten. Sichtlich müde von der vergangenen Nacht, gingen wir früh schlafen, um für die Stadtrundtour am nächsten Tag gerüstet zu sein.

Sightseeing in Kathmandu

8.15 Uhr klingelte der Wecker. Schnell ein Frühstück und dann wartete schon unser Guide, um mit uns die Stadt zu entdecken. Mit dem Monkey Tempel starteten wir. Auf einem Hügel am Rande der Stadt gelegen, gab er uns einen ersten guten Eindruck von der kulturellen und religiösen Welt der Nepalesen. Sowohl Touristen als auch Einheimische pilgerten zum Tempel...um Bilder zu schießen oder die Götter zu ehren und die Gebetsmühlen zu drehen. Weiter ging es zum Durban Square...im Gewimmel von Pilgern und Händlern gingen wir als Touristen fast unter. Tempel, Paläste und Stupas prägten das Bild. Natürlich kamen wir nicht darum herum, ein Bild mit den „Heiligen Männern“ zu schießen. Wir wussten, dass sie nur für die Touristen hier saßen und auf Geld hofften, doch den Spaß war es uns wert. Ein echtes Highlight war Bodnath, eine riesige Stupa, die für die in die Region geflohenen Tibeter erbaut wurde. Bei einem Essen auf einem der Roof Top Restaurants hatten wir eine perfekte Sicht auf die Stupa und über die Dächer der Stadt. Überall wehten die Gebetsflaggen, Räucherstäbchen verbreiteten mystische Düfte und wir probierten uns durch Dhal Bhat und Momos aller Art. Nach unserer Runde um die Stupa (natürlich im Uhrzeigersinn) ging es zum letzten Ziel des Tages, Pashupatinath einer Hindu-Tempelanlage, wo die Toten am heiligen Fluss verbrannt werden und zu den fünf Elementen zurückkehren. Eine sehr beeindruckende Erfahrung...
Am Abend zogen wir wieder durch die Gassen, um Ausschau nach passenden Souvenirs zu halten. Nicht lang befanden wir uns inmitten von Preisverhandlungen und wilden Diskussionen, um das Glück des Händlers und den wahren Wert des Artikels, den wir ohnehin zu einem Schnäppchenpreis erhielten. Zwei Gebetsmühlen konnten wir erstehen, die so typischen Gebetsflaggen (eine willkommenes Mitbringsel für Freunde) und mit traditionellen Mustern bestickte Decken für das Sofa zu Hause.

Trekking im Kathmandutal 1.Tag

Heute sollte es bereits ernst werden. Unser Guide holte uns gegen 8.00 Uhr vom Hotel ab und wir fuhren aus Kathmandu raus zum Startpunkt unserer 2-tägigen Trekkingtour durchs Kathmandutal. Gleich am Anfang mussten wir einige Treppen steigen, um die 600 Höhenmeter zu überwinden. Auf dem Weg nach oben, begegneten uns viele Einheimische. Kinder, die jeden Tag den langen Weg in die Schule gingen, Arbeiter von den Feldern und Dorfbewohner, die ihre Produkte auf die Märkte in der Stadt brachten. Durch Reisfelder, kleine Bergdörfer und entlang von Wasserfällen führte der Weg immer Höher. Leider war das Wetter nicht ganz auf unserer Seite. Auf halbem Wege fing es leicht an zu regnen. Nach einer kurzen Pause mit Nudelsuppe und Tee ging es aufs letzte Stück des Tages. Einige sichtlich erschöpft, motivierte uns der Guide immer wieder aufs neue, das es nur noch 15min wären und es bald nur noch gerade gehen würde. Nach 5 Stunden kamen wir erschöpft aber glücklich über das Erreichte im Nebel an unserem Tagesziel Chisapani an. Ein kleines Bergdorf bestehend aus ein paar Höfen und zwei oder drei Gästehäusern. Hotel Annapurna-View, so der viel versprechende Name unserer Unterkunft. Mit Kerzen auf dem Zimmer, falls der Generator ausfällt, Dusche und WC auf sehr einfachem Standard und einem Aufenthaltsraum machten wir es uns bei Mustang-Tee (einheimischer Schnaps mit Kaffee und Zucker) und einem nepalesischen Curry-Set gemütlich und warm.

Trekking im Kathmandutal 2. Tag

Heute sollte auf uns das großartige Panorama des Himalaja bei Sonnenaufgang auf uns warten. 6.00Uhr klingelte der Wecker, doch anscheinend war der Wettergott mal wieder nicht auf unserer Seite. Nebel, Regen und Wind...also weiterschlafen. 2 Stunden später befanden wir uns wieder auf dem Treck. Fünf Stunden sollte es dauern...entlang des Kammes, durch Dschungel, vorbei an kleinen Seen und immer wieder der Blick in Richtung Norden, doch die Sicht wurde nicht besser. Normalerweise sollte uns das Annapurnamassiv begleiten und uns die Tour versüßen. Stattdessen machten sich ein paar Blutsaugende Würmer an uns ran und wir freuten uns über heiße Suppe und Tee in einem kleinen Gästehaus auf halber Strecke hinunter ins Tal. Mit einem Schmunzeln (sichtlich amüsiert über uns im Regen laufenden „Touristen“) empfing uns die Familie. Schnell sammelten wir neue Kraft, um auch den Rest der Strecke zu bewältigen. Immer tiefer stiegen wir hinab, wieder durch Reisterassen und kleine Gehöfte, begegnete uns eine Gruppe einheimischer Frauen in ihren farbenfrohen Gewändern. Sie zeigten auf unsere Hände und wir wussten gar nicht was sie meinten. Unsere Guide übersetzte für uns... sie zeigten nur auf unsere Hände und sahen wohl, dass uns etwas kalt war und fanden das lustig. Sie in Flip Flops und in einfache Stofftücher gehüllt mit nur einem Plastiksack als Regenschutz...da fragt man sich, wozu man die ganze Ausrüstung aus Europa mitgebracht hat. Nach einer Flussdurchquerung und rutschigen steilen Pfaden sahen wir nach 8 Stunden endlich unseren Fahrer mit dem Minibus auf uns warten. Was wir beim Abstieg bereits befürchteten, stellte sich als Tatsache heraus, er konnte nicht weiter kommen, da die Straßen (Schlamm- und Felspisten) durch den Regen unpassierbar geworden waren. Völlig durchnässt und sichtlich müde fuhren wir nach Bhaktapur. Die geplanten 45min wurden zu 2 Stunden, da der dichte Verkehr und ein Streik ein schnelles vorankommen unmöglich machten. Im Hotel konnten wir endlich wieder eine warme Dusche nehmen, wenn auch nur bei Kerzenschein, da der Generator erst spät am Abend zu laufen begann. Eine kurze Runde durch die Stadt, zeigte uns schnell die Schönheit dieser sehr gut erhaltenen alten Königsstadt. Die Touristen waren bereits in ihre Hotels in Kathmandu zurückgekehrt, so dass wir die einzigen Fremden auf der Straße waren...ein schönes und doch seltsames Gefühl. Menschen die an kleinen Tempeln beten, neben spielenden Kindern und immer noch geschäftigen Händlern. Beim Abendessen hörten wir von der Straße laute Trommeln und das Schellen von Instrumenten. Ein Umzug mit Fackeln, lauten Trommeln und vielen Menschen bahnte sich seinen Weg durch die Gassen. Hier entschieden wir, dass wir unbedingt wiederkommen müssen, um diese gemütliche Stadt ein wenig intensiver zu erleben.

Flug nach Lhasa (von 1350m auf 3650m)

Um 6.15 Uhr hieß es bereits aufstehen und Frühstück. Unser Fahrer war wie immer pünktlich und brachte uns zum Flughafen. Mit China Airlines sollte es über die höchsten Berge der Welt nach Lhasa gehen. Wir erwarteten das Schlimmste auf Grund der Berge und der Höhe, doch der 2 Stunden dauernde Flug war wie jeder andere. Wir erspähten zwischen den Wolken sogar ein paar der hohen Berge, Mt. Everest war uns jedoch noch nicht vergönnt. In Lhasa, auf 3650m Höhe angekommen, spürten wir sofort den Unterschied. Die Luft war sehr trocken und warm, auch wenn wir die Auswirkungen der Höhe und der dünnen Luft noch nicht sofort bemerkten. Nachdem wir mit unserem Gruppenvisum schnell die Formalitäten erledigt hatten, erwartete uns bereits unser tibetischer Guide am Ausgang und begrüßte und mit den traditionellen weißen Schälen. Während der Fahrt nach Lhasa bekamen wir einen ersten Eindruck von der Landschaft Tibets. Berge, weite Täler, trockene Steppen und klarer blauer Himmel. Schnell verstanden wir, warum wir viel Wasser trinken sollten. 3ltr pro Tag, was uns angesichts der trockenen und tagsüber heißen Luft nicht schwer fiel. Für den Abend erhielten wir einen Essensgutschein für das Dunya´s, ein Restaurant mit einem Mix aus internationaler Küche und einheimischen Zutaten. So endete ich mit Indonesischem Fried Rice mit Yakfleisch. Sehr zu empfehlen. Leider hielt die Freude nicht lange an, denn kurz später verspürte ich die Auswirkungen der Höhe... leichter Kopfschmerz und Übelkeit waren die Folge. Vielleicht war es aber auch nur das Essen. Jedenfalls verbrachte ich den Rest des Abends im Bett und hoffte auf Besserung.

Jokhang und Potala Palace

Am Morgen fühlte ich mich bereits wieder gut und war gespannt auf die Stadtrundtour mit unserem Guide. Trotz schwachen Magens gab es ein kleines Frühstück zur Stärkung. Wir starteten am Jokhang, einem Kloster mitten in der Stadt, welches vom Barkhor Circuit umschlossen war. Hier befanden sich hunderte Tibeter aus den Bergregionen auf ihrer Pilgerfahrt. Sie beteten vor dem Kloster, bahnten sich ihren Weg durch die vielen Kapellen im Inneren und huldigten ihre Götter. Der Geruch der Butterkerzen und Weihrauch ließ eine einzigartige Stimmung entstehen. Mönche gingen ihren Aufgaben nach und die Touristen mischten sich unter das rege Treiben der Gläubigen. Viele verschiedene Buddhastatuen und Bildnisse von früheren Lamas und heiligen Beschützern zierten die zahlreichen Räume. Das meiste davon würde ich wohl erst nach mehrmaligen hören und sehen verstehen. Auf dem Dach es Jokhang konnte man zum Potala Palace rüberschauen, den wir am Nachmittag besuchen sollten. Danach gingen wir auf die Kora (auf dem Barkhor Circuit), welcher eher einem Markt glich. Kurz darauf hat uns unser Guide zu einem Mittagssnack in ihr Elternhaus eingeladen. Mit erstaunen entdeckten wir ein Bild des derzeitigen Dalai Lama (in Tibet verboten). Die schenkte uns Tee ein, welcher mit Salz gemixt war und servierte uns Tsampa, eine einheimische Speise, welche in Tibet als Grundnahrungsmittel gilt und aus Gerste, Yakkäse, Butter und Wasser hergestellt wird. Nicht stark im Geschmack doch sehr trocken und ohne Tee für westlichen Geschmack schwer zu genießen. Dafür bereitete uns ihre Mutter auch noch Kartoffeln mit einer scharfen Soße zum satt werden. Nach dieser sehr interessanten Einführung ins Leben der Tibeter ging es auf zum Potala Palace. Der einstige Sitz des Dalai Lama war natürlich ein Höhepunkt. Wenn mittlerweile auch fast unbewohnt und vom chinesischen Militär besetzt ist der Palast ein sehr beeindruckendes Zeichen der tibetischen Kultur und Geschichte. Eine für uns scheinbar unwirkliche Welt, die es sich nur schwer vorzustellen gelingt und von der westlichen Welt völlig verschieden. Mit einer Aussicht über Lhasa ging dieser Tag dem Ende zu. Noch ein wenig in den Shops nach Souvenirs schauen, einem Masala Tee bei Sonnenuntergang mit Aussicht auf Barkhor Square und Dinner in einem chinesischen Straßenrestaurant.

Drepung Kloster und Norbulingka

Heute standen zwei weitere Klöster auf dem Programm. Unsere Guide holte uns ab und es ging zur Drepung Monastery etwas außerhalb von Lhasa. Gelegen am Hang eines Berges hatte man eine tolle Aussicht. Die seit Jahrhunderten bestehende Kultur der Tibeter und die Praktiken des tibetischen Buddhismus konnte man hier sehr gut beobachten. Noch immer kommen hunderte Menschen täglich aus den Bergregionen, um hier zu beten und die Götter gut zu stimmen. Norbulingka, der Sommerpalast des Dalai Lama war umgeben von einem schönen mit Blumen und Pflanzen bestückten Park, in dem sich der Lama von seinen Ämtern zurückzog und sich erholte. Mittag gab es im von vielen Seiten empfohlenen Tashi1, ein sehr einfaches familiengeführtes Restaurant mit ausgezeichneter Küche. In der Sera Monastery konnten wir am Nachmittag die Mönche im Debating Club beobachten. Ein seltsames Schauspiel, an dem die Mönche offensichtlich sehr viel Vergnügen fanden. Ein weiterer Abend zwischen Souvenirshops und Restaurants folgte, auch wenn der Magen immer mal wieder streikte.

Höhenkrankheit und Vorbereitung auf die Tour

Am Morgen fiel die Entscheidung, dass Katja nach Hause fliegen muss. Nach Fieber und Übelkeit über 2 Tage im Bett war es wohl besser für sie, nicht höher zu gehen. Unser Agent vor Ort organisierte alles Nötige und Flüge wurden von Shoestring gebucht. In der Zwischenzeit konnte der Rest von uns noch ein wenig in Lhasa umherschlendern und letzte Besorgungen für den Trip erledigen.(Warme Jacken, Handschuh und Mützen waren angesichts der 5200m am Everest Basecamp sehr beliebt). Von einem Restaurant auf den Barkhor Square schauend, bestellten wir eine Flasche tibetischen Wein…wie sich herausstellte 54% stark, so dass der Nachmittag recht lustig wurde. Ein letztes Abendessen im Dunya’s, um den Magen ein wenig zu verwöhnen. Diesmal Yak-Enchilada!

Start mit dem Landcruiser

7.00 Uhr morgens ging es los. Nachdem wir Katja am Flughafen verabschiedeten, ging es mit dem Landcruiser zum ersten großen Pass auf über 4950m. Ein grandioser Blick über den Yamdrok-Tso See und die schneebedeckten Berge im Hintergrund erwartete uns hier. Weiter ging es entlang des Friendship-Highways durch ein langes Tal, immer entlang eines wilden Flusses. Stopp an einer Stelle, wo Räucherstäbchen hergestellt wurden…Die Landschaft wechselte von steilen Bergen und Tälern zu endlosen Hochebenen und wüstenartigen Sanddünen. Kurz vor Schluss, führte uns der Fahrer auf ein „Abkürzung“. Nun ging es auf einer Schotterpiste durch Terrain, durch entlegene Dörfer, über Sanddünen und ausgetrocknete Flüsse. Die Schaukeltour dauerte etwa eine Stunde dann erreichten wir wieder den Highway nach Gyantse. Nach 8 Stunden im Landcruiser waren wir froh im Hotel anzukommen. Zum Abendessen versuchten wir ein vom Lonely Planet empfohlenes China-Restaurant… leider nicht wirklich überzeugend! Mit Kartenspielen und heißem Tee machten wir es uns im Hotelzimmer bequem, da außer streunenden Hunden niemand auf der Straße anzutreffen war.

Gyantse – Shigatse und Tashilhunpo Kloster

Die nahe gelegene Pelkor Chöde Monastery war unser erster Stopp. Eine 9 Stockwerke hohe Stupa konnten wir von innen besichtigen. Mit Fotos war es wie immer schwierig. Entweder zahlen (von 10 – 1500 Yuan war alles möglich) oder ganz verboten. Der Aufstieg zur gegenüberliegenden Festung war anstrengender als vermutet. Hunderte Treppen und dann die dünne Luft auf fast 4000m. Aber die Aussicht über das weite Tal und die Stadt mit dem Kloster entschädigten dafür. Auch hier gab es ein Tashi Restaurant, welches wieder einmal sehr zu empfehlen ist. Auf der Fahrt nach Shigatse besuchten wir noch ein kleine Mühle für Gerstenmehl, dem Grundnahrungsmittel der Tibeter. Nach 2 Stunden erreichten wir Shigatse und das Tashilhunpo Kloster, dem Sitz des Panchem Lama. Hier befindet sich ebenfalls die größte sitzende Buddhastatue (26m hoch, aus Bronze und Gold) der Welt. Nach dem check-in im Yak-Hotel gab es Abendessen, wo auch sonst, im Tashi Restaurant (top!) bei einer Flasche Lhasa Beer.

Shigatse – Sakya Kloster

Nach 3 Stunden und dem 4800m hohen Tso La Pass erreichten wir Sakya. Ein kleiner Ort mit einem sehr bedeutenden Kloster in den Bergen. Auf 4270m gelegen, fiel der Aufstieg zum Kloster entsprechend schwer. Die vier weißen Stupa leuchteten geradezu im Kontrast zum den kargen Berghängen. Mit letzter Kraft kletterte ich zu einem Kloster für Nonnen. Der Rest gönnte sich eine Pause in der untergehenden Sonne mit Blick auf die Berge. Danach gönnten wir uns eine Extrarunde Schlaf und zu essen gab es für uns auch nur Kekse und Tee (Auswirkungen der Höhe).

Der Tag des Mt. Everest

Heute sollte es soweit sein…das Everest Basecamp war das Tagesziel. Zuvor mussten wir noch zwei Pässe (5200m) überqueren. Das Wetter, diesmal auf unserer Seite, bescherte uns einen tollen Tag. Schon bald konnten wir ein erstes Mal den höchsten Berg der Welt aus der Ferne bewundern. Alle Kameras liefen heiß, für das perfekte Foto vor diesem Giganten. Leider dauerte unsere Fahrt über Schotterpisten, felsiges Gelände und steile Pässe etwas länger, so dass es für den Aufstieg zum Basecamp zu spät wurde. Unterwegs gab es noch Mittag in einem kleinen Dorf entlang der Strecke. Sobald die Sonne unterging, wurde der Wind bitter kalt. Dennoch ließen wir es uns nicht nehmen, eine Runde um das Rongbuk Kloster zu laufen und den Mt. Everest im Licht des Sonnenunterganges zu genießen. Die Zimmer im Klostergästehaus waren sehr einfach. Die vorhandenen Toiletten versuchte man zu vermeiden und Duschen existierten nicht. Dafür gab es ein gut geheiztes Restaurant für alle, in dem man auch etwas zwischen die Zähne bekam und heißer Tee serviert wurde (Masala Tee für mich).

Basecamp und der wilde Ritt zur Grenze nach Nepal

Schon vor den ersten Sonnenstrahlen ging es raus. Recht kalt, doch besser als erwartet schlüpften wir aus den warmen Betten und machten uns bereit für die letzten 8km zu Fuß zum Basecamp. Nur 200 Höhenmeter, und dennoch musste ich mich auf die Atmung konzentrieren, wollte ich nicht plötzlich anfangen nach Luft zu schnappen. Unterwegs passierten wir noch ein kleines Zeltdorf, indem Touristen nächtigen konnten und kleine Restaurants in Zelten aufgebaut waren. Von hier war es auch möglich mit dem Pferdekarren die letzten Kilometer zu fahren. Doch der Stolz war zu groß. Nach einer weiteren Abkürzung entlang des beschwerlichen Weges fand ich mich selbst 200m oberhalb des Basecamps wieder, aber hatte dafür eine tolle Aussicht über das Tal und erspähte sogar ein paar Gämsen und andere nicht sehr scheue Tiere. So musste ich ein paar Meter zurückklettern und war am Ende später da als Tonia und Benedetta. Das Basecamp war leer, nur ein Militärposten war zu sehen…die eigentliche Saison für den Anstieg auf den Gipfel ist im Mai. Auf dem Weg nach unten gönnten wir uns den Luxus des Pferdekarrens….ein wenig staubig und nicht wirklich schneller kamen wir glücklich im Tal an, wo unsere Guide schon auf uns wartete. 8 Stunden Fahrt lagen vor uns. Eine weitere Abkürzung durch die Prärie bescherte uns einen wahrhaftigen Ritt wie auf einem wilden Stier. 2 stundenlang ging es durch wildes Gelände. Steile Abhänge tief ins Tal, weite Ebenen, entlegene Dörfer, wandernde Nomaden mit ihren Yaks, Wanderer auf dem Everest Treck und sogar ein paar mutige Biker kreuzten unseren Weg. Eine beeindruckende Umgebung und eine Erfahrung die ich trotz der Strapazen nicht missen möchte. Wieder auf dem Friendship-Highway endete auch auf diesem der geteerte Abschnitt. Auf einem weiteren Pass auf über 5000m konnten wir den Xi-Xi-Bangma sehen, den einzigen völlig in Tibet befindlichen 8000er. Danach ging es nur noch abwärts, was nicht heißen soll weniger aufregend. Im Tal des Bothe Kosi ging es auf abenteuerlichen Bergstraßen die auch noch im „Bau“ waren auf unter 2000m. Schon fast dunkel, stoppte uns und den ganzen Convoy von Landcruisern hinter uns ein Erdrutsch, er die Straße mit Felsblöcken zugeschüttet hatte. Niemand schien zuständig, so dass einige Fahrer anfingen die Felsen im Scheinwerferlicht mit der Hand aus dem Weg zu räumen. Kurz darauf ging es weiter und wir erreichten etwas verspätet den Grenzort zu Nepal.

Zurück in Nepal

Nach einer Stunde warten am Grenzposten ging es weiter und bald waren wir an der Friendship Brigde, die Nepal mit Tibet verbindet. Nach einigem hin und her, bis wir den richtigen Guide auf nepalesischer Seite gefunden hatten, ging es in einem sehr beengten Auto die holprige Straße 40km weiter hinunter ins Tal bis zu „The Last Resort“. Über eine riesige Hängebrücke überquerten wir das 160m tiefe Tal, wo zwei Tage Action und Relaxen gleichzeitig auf uns warteten, in einem paradiesischen Garten, der im extremen Kontrast zu den Landschaften in Tibet stand. Endlich wieder üppiges Grün wie im Dschungel, leuchtende Farben und Schmetterling wohin das Auge auch blickt. Die feuchte warme Luft konnte man sofort spüren, so dass wir uns gleich am Nachmittag für Canyoning entschieden. Sieben Wasserfälle galt es zu überwinden…am Seil hängend, die kühle Dusche des rauschenden Baches über uns hereinbrechend. Am Abend relaxten wir in der offenen Lounge, wo neben Masala Tee und Kaffee, auch die verschiedensten Cocktails auf der Karte standen. Die Nacht verbrachten wir in einem Zelt, das Rauschen des Flusses und die Stimmen des Dschungels im Hintergrund.

The Last Resort

Entspannen, Relaxen, Entspannen….so oder umgekehrt verlief der Tag. Ein kurzer Sprung in den Pool, in der Sonne liegen, essen, trinken…so erholt man sich hier von den Höhenabenteuern in Tibet. Benedetta wollte es ein wenig spannender und konnte nicht widerstehen, den Bungy-Sprung aus 160m von der Hängebrücke tief in die Schlucht zu wagen.

Rafting und zurück nach Bhaktapur

Vorletzter Tag und noch einmal war Action angesagt - Rafting auf dem Bhote Kosi. Auf dem Weg stoppte uns noch eine Straßensperre einiger Jugendlicher, die eine Spende für ihre Schule haben wollen. Naja…nach ein wenig hin und her und einer kleinen Spende ging es dann auch endlich weiter. Kurze Anleitung und „Sicherheitshinweise“ (Achtung, es wird gefährlich!) durften wir ins Boot und auf ging es. Lunchstopp, Jumping-Rock, ein paar heftige Stromschnellen, alles war dabei. Eine Person ging über Bord (Verluste sind eingerechnet) und am Schluss ließ uns der Guide auch noch eine Stromschnelle schwimmen….ein riesiger Spaß und erfrischend dazu. Ein Fahrer wartete wieder auf uns am Ende der Strecke und brachte uns im wilden Tempo entlang von Dörfern und Feldern zurück ins Kathmandutal nach Bhaktapur. Dieses mal noch vor Dunkelheit hatte wir die Möglichkeit uns diese schöne alte Stadt noch etwas genauer anzuschauen und den Sonnenuntergang mit Blick über die Dächer und den noch immer sehr belebten Markt der Einheimischen zu genießen. Zum Abendessen gab es noch einen Schluck Rakshi (auch Roxy genannt), um den Abschluss dieser gelungenen Shoestring-Tour mit zu begießen.

Heimreise

Eine lange Reise stand bevor. Nach ein paar letzten Souvenirs in Kathmandu verabschiedeten wir uns von diesem sehr interessanten Land und stiegen in den Flieger nach Delhi. Hier fanden wir wiedererwartend einen Guide mit dem Schild „Shoestring-go further“ am Flughafen. Tatsächlich hatte man uns ein Hotel für nur 8 Stunden Aufenthalt gebucht. Wir wollten aber nur etwas essen und dann am Flughafen auf unseren Anschlussflug warten. So fuhr man uns zu einem sehr modernen westlich geprägten Einkaufszentrum, wo wir zum Glück auch noch ein indisches Restaurant fanden. Am nächsten Morgen gegen 8.00 Uhr landeten wir dann erschöpft und müde, aber mit einem Koffer voller Erinnerungen an diese tolle Tour auf europäischem Boden.

Geschrieben 26.02.2008, Geändert 28.02.2008, 1785 x gelesen.

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