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Leseabenteuer mit einem spanischen Klassiker über Nikosia

Von awo

Der berühmte spanische Autor Miguel de Cervantes (1547-1616) hat Nikosia in seiner Novelle „Geschichte vom großmütigen Liebhaber“ ein literarisches Denkmal gesetzt. Die Novelle beginnt, als Nikosia 1570 nach einer 42-tägigen Belagerung von den Türken erobert wird. Der Protagonist, Ricardo, ist ein christlicher Sklave, der nach Zypern gebracht worden ist. Dort bekommt er mit, dass ein jüdischer Händler dem türkischen Statthalter Hassan Pascha eine schöne christliche Sklavin zum Kauf anbietet. Diese ist niemand anderes als Leonissa aus seiner Heimatstadt Trapani auf Sizilien, in die er unglücklich verliebt ist. Es folgt eine turbulente Handlung mit vielen Verwicklungen und einem märchenhaften Ausgang.

Cervantes ist vor allem bekannt als Autor des Don Quixote. Seine Novellen sind nicht so bekannt, aber auch nicht schlecht. Cervantes ist wie Goethe für Deutschland ein Synonym für spanische Kultur (Cervantes-Institut), sein Porträt schmückt die spanischen 10-, 20- und 50-Cent-Münzen. Er lebte ein abenteuerliches Leben, einige seiner Erlebnisse finden sich in den Novellen wieder. Beispielsweise trat er in Neapel in die spanische Flotte ein und wurde in der Seeschlacht von Lepanto im östlichen Mittelmeer (gegen die Türken) verwundet. Später erlebte er vor der katalonischen Küste einen Angriff von Korsaren, wurde als Sklave nach Algier verschleppt und ein paar Jahre später freigekauft.

Der märchenhafte Ausgang der genannten Novelle liegt darin, dass Ricardo für die anfängliche Zurückweisung durch die angebetete Frau und die Versklavung reich entschädigt wird, indem es ihm nach turbulenten Szenen mit Schiffskaperungen und Kämpfen auf hoher See gelingt, sich selbst und die Frau zu befreien, und, wieder zurück in Sizilien, zu heiraten.

Cervantes‘ Novellen sind auch heute noch eine schöne Lektüre. So kommt man in einer Zeit, in der man wegen Corona nicht reisen kann, wenigstens lesend durch die Welt.

Geschrieben 13.12.2020, Geändert 14.12.2020, 309 x gelesen.

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