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Der Havelradweg

Von awo

Im Vergleich zum Elberadweg, der in diesem Jahr seinen 25.Geburtstag begeht, ist der Havelradweg noch jung und weniger bekannt. Er folgt der Havel von ihrer Mündung in die Elbe bis zu ihrer Quelle und sogar noch ein Stück darüber hinaus, um mit anderen Radwanderwegen besser verknüpft zu sein.

Ich bin ihn von der Mündung bis nach Berlin rund 190 Kilometer entlang gefahren. Bis zur Quelle wäre es noch mal so weit. Der Weg verläuft weitgehend eben. Er ist gut ausmarkiert, so dass man ihn kaum verlieren kann. (ein paar Beispiele sind auf meinen Fotos zu sehen)

Die Landschaft ist überraschend abwechslungsreich. Es gibt einerseits die sandigen Hügel, oftmals mit Kieferwäldern bedeckt, andererseits die flachen Fluss- und Seenniederungen. Streckenweise, wenn man auf Deichen über flachem Land entlangradelt, könnte man meinen, an der Küste zu sein. Neben sehr viel Natur und sehr dünn besiedelten Landstrichen liegen aber auch historische Städte und dann sogar die große Stadt Berlin am Weg.

Die Havel fließt durch eine ganze Reihe von Seen, die bei entsprechendem Wetter zum Baden einladen. Manchmal teilt sie sich. Eine Reihe von Städten beziehungsweise Stadtteilen sind auf so gebildeten Inseln errichtet, dazu gehören Ortsteile von Havelberg, Brandenburg, Werder und Berlin. Es ist spannend, dies genauer zu erkunden.

Was den Verkehr betrifft, muss man leider zwischen verschiedenen Abschnitten unterscheiden. Wo wenig Verkehr ist, ist die Landschaft zumeist auch schöner und auf jeden Fall besser zu genießen. Als traumhaft schön würde ich zum Beispiel die 30 Kilometer im westlichen Bereich der Stadt Brandenburg bezeichnen, aber auch einen Abschnitt östlich von ihr. Die 7 Kilometer an einer viel befahrenen Bundesstraße nach Osten aus Brandenburg hinaus dagegen sollte man schnell wieder vergessen. So verhält es sich auch mit dem wenig radfahrerfreundlichen Rathenow. Auf der Bundesstraße unter der Eisenbahn durch wurden Radfahranlagen schlicht vergessen (wahrscheinlich eine Sünde aus den 90ern) und auch heute ist man in dieser Stadt mit Schildern „Radfahrer bitte absteigen“ schnell bei der Hand.

In der Nähe der Hauptstadt, spätestens ab Werder, wird der Verkehr immer dichter, aber es wurden Gegenmaßnahmen ergriffen. Der Radweg wird ab Potsdam streckenweise als Fahrradstraße geführt. In Berlin hat man am Ufer des Wannsees kaum den Eindruck, in einer Millionenstadt zu sein.

Ich hoffe, dass sich der Weg wie andere, bereits etablierte Radwanderwege weiter entwickeln wird und die oben genannten Schwachpunkte überwunden werden. Ich komme gerne wieder.

Geschrieben 02.07.2020, Geändert 02.07.2020, 332 x gelesen.

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