Re: Kulturhauptstadt Europas 2023 - Elefsina

Wer aus Richtung Volos kommend Fahrtrichtung Süd die Autobahn rechtzeitig verlässt, kann über Thiva/Theben und Elefsina eine Abkürzung Richtung Korinth nehmen, so Athen umfahren. An den Tankstellen der Route geht die sinkende Entfernung zu Elefsina mit fallenden Spritpreisen einher. Spätestens ab Mandra, Gefira riecht man die kürzer werdende Distanz zu Elefsina. Der Duft aromatischer Kohlenwasserstoffe, Ölhafen, Raffinerie, endlose Öltanklager, Zementindustrie und schmucklose Lagerhallen prägen das Bild.

Eine Industrieregion der Erdölchemie, kein wirtlicher Ort, der zum Bleiben verführt.

Wer es eilig hat, sieht zu, dass er in flotter Fahrt auf der Autobahn die Toll Station Elefsina passiert und nach einer Folge von Tunneln über den Kanal von Korinth sein Ziel auf der Peloponnes erreicht.

Wer es weniger eilig hat und die Erfahrung des morbiden Charmes der felsigen Industrieregion um den Eindruck des Schiffsfriedhofs im Golf von Elefsina bereichern will, fährt auf der äußerst rechten Spur auf die Mautstation zu. Diese führt um die Station herum, unter der Autobahn hindurch und man landet wenige Meter südlich der Elefsina Schiffswerft fast direkt vor dem auf der Seite liegenden, halb gesunkenen Wrack der ehemaligen Adriafähre „Mediterranean Sky“. Parken kann man gut dort, wo auf Google Maps der weiße Einkaufswagen auf blauem Grund mit dem Hinweis „Bauernmarkt“ verzeichnet ist. Neben dem Fruchtstand am Hochufer kann man über den Golf mit den Schrottschiffen sehen und hat die gesunkene Fähre unten im Meer vor seinen Füßen.

Ein Ort wie geschaffen für die belebenden Schwingen der Kultur.

• Schiffswrack bei Elefsina