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Wie alles begann

Von Nissa

1994 - Wie alles begann – unsere Liebe zu Griechenland
1994, vier Jahre nach der neu gewonnenen Freiheit wurde uns nach Amsterdam und Dänemark der Norden Europas allmählich zu kalt. Also auf in den Süden, aber wohin?
Es ist nicht so, dass wir als damalige Neubundesbürger keine Reiserfahrung hatten. Aber weiter südlich als bis zur bulgarischen Schwarzmeerküste sind wir nicht gekommen.
Finanztechnisch fiel die Wahl für den ersten Südurlaub auf Griechenland, denn wir waren mit schulpflichtigen Kind auf die Ferien angewiesen. Das Ziel eher ein Zufallstreffer. Ich kaufte mir das ADAC Sonderheft über Kreta und las, damals noch völlig unerfahren, die Tipps der Prominenten. Vicky Leandros empfahl die Gegend um Elounda. Das dies die nobelste Ecke von Kreta war wussten wir nicht. Für das erste Mal war es ein absoluter Glücksgriff und für Griechenlandneulinge ein, vor allen landschaftlich, hervorragender Einstieg. Die Gegend, der Ausblick, die Ausflugsziele, alles war phantastisch. Unsere Liebe für Griechenland war geboren.
Wir flogen ab Berlin und sparten mit diesem Abflughafen in den Schulferien 400 DM. Dort haben wir die halbe Nacht verbracht und hatten dann noch einen Flugzeugschaden welcher uns vier Stunden Verspätung bescherte. Völlig erschöpft kamen wir nachmittags in der größten Hitze auf Kreta an. Die Busfahrt zum Hotel war mehr als ernüchternd. So hatten wir uns die Insel nicht vorgestellt. Aber mit jedem Kilometer in Richtung Agios Nikolaos wurde es besser.
Die kleinere Hotelanlage dann wunderschön im verschachtelten Kykladen Stil mit traumhaften Ausblick. Wir erhielten eine Trutzburg mit drei Zimmern die man über eine Art Brücke erreichte. Jeden Morgen gab es vom Bett aus den Sonnenaufgang über der Bucht von Mirabello. Was will man mehr! Der abendliche Weg zum zwei Kilometer entfernten Elounda, entlang der noch von der Tageshitze aufgeheizten Bruchsteinmauern, wurde uns zum Bedürfnis. Wir bekamen eine Ahnung davon, dass man auf Halbpension gerne verzichten kann. Zwei Jahre später waren wir dann schon schlauer. Es wurden nur noch Ferienwohnungen mit oder ohne Frühstück gebucht.
Damals passierten aber auch noch Dinge, die es heute so nicht mehr geben würde.
Die Hotelbeschreibung lautete, 300 m bis zur kleinen Badebucht. Das war natürlich Luftlinie. Es kam noch schlimmer. Die Badebucht konnte man eigentlich nicht als solche bezeichnen. Winzig und ohne Strand, nur Steinplateaus. Was nun?
Direkt unter unserer Anlage befand sich ein neu erbautes 5-Sterne Hotel, das heutige „Porto Elounda Golf & Spa Resort“. Wir spazierten durch die Hotellobby, nahmen den Weg zum dazu gehörigen Strand und unser Badeproblem war gelöst. Das praktizierten wir dann fast täglich. Wir waren die einzigen mit bunten Handtüchern. Ein paar nette griechische Grußworte zur Rezeption und alles war geklärt. Das wir hier in einer absoluten Nobelanlage und in einem Gebiet mit den feinsten und teuersten Hotels Kretas gelandet waren merkten wir erst nach und nach. Es hätte uns klar sein müssen, wenn Prominente diese Gegend empfehlen.
Das Thema Auto mieten hatten wir noch gar nicht im Fokus. Das braucht man aber, wenn man etwas von der Insel sehen will. Was nun ohne mitgenommenen Führerschein? Das war für die Reiseleiterin kein Problem. Frei nach dem Motto: „Hauptsache Mietwagen an den Mann gebracht“ gab es nur eine Bedingung, wir mussten nehmen was uns vorgesetzt wurde. So gab man uns für zwei Tage einen offenen Jeep. Die anfängliche Freude darüber lies aber schnell nach. Kein Kofferraum, heiße Kunstledersitze und eine Federung wie bei dem ostdeutschen „Trabbi“. So legten wir Handtücher auf die Sitze und über die Knie um den Sonnenbrand zu verhindern. Den gerade neu erworbenen Strohhut musste ich wegen den Fahrtwind die ganze Zeit festhalten. Das waren zwei Stunden bis zum Palmenstrand von Vai. Ein Base Cape wäre sinnvoller gewesen. Nach zwei Tagen hat man uns erlöst und wir bekamen einen neuen, großen Nissan mit Klimaanlage. Das war damals Luxus pur.
Wäre so etwas heute noch möglich? Sicher nicht! Waren wir zu gutgläubig der Reiseleiterin zu glauben, dass hier keiner die Fahrerlaubnis kontrolliert? Sicher!
Nach diesem Urlaub stand für uns fest einmal Griechenland, immer Griechenland.
Wen es gefallen hat, weitere Erlebnisse folgen in einen späteren Beitrag.

Geschrieben 08.01.2023, Geändert 09.01.2023, 781 x gelesen.

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