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Mein Freund George

Von underground

Es begab sich im Jahre 2000, als wir zum zweiten Mal auf Samos weilten. Gleicher Ort, dasselbe Appartmenthotel und zum Teil auch alte Urlaubsbekannte und das ohne vorherige Absprache. Zufälle gibt es.

Und wie viele von Euch noch wissen, brannte es im Sommer 2000 auch ganz fürchterlich und die Wasser- / Stromversorgung ging auch in die Knie. Eines Abends, wir waren auf dem Weg zum Abendessen, sprach uns ein junger Mann, also unser Alter, an. Ob wir schon gegessen hätten und ob wir nicht auf einen Moment zu ihm kommen möchten. Wir schauten uns nur an, man kannte sich so vom sehen und dem letztem Glas Wein am Abend vorher, dann betraten wir sein Lokal.

Er erzählte uns, sein Name wäre George und dieses wäre sein Lokal. Des weiteren wäre er über das Feuer entsetzt und über die bevorstehende Abschaltung des Stromes. Weil nämlich seine Kühlung auch ausfallen würde und seine Vorräte verderben würden. Und ohne weiter irgend etwas zu sagen, stellte er jedem von uns 6 ein Getränk hin, nahm sich auch ein Glas und "Jammas". Hungrig wären wir doch bestimmt auch und schon hatte jeder einen Teller vor sich stehen. Er selbst wäre nicht Hungrig und wir sollten nur essen und dann mit ihm trinken, weil er sich an dem Abend einfach nur betrinken wollte. Ein "Frustsaufen" sozusagen.

Im späteren Gespräch diskutierten wir alle dann eventuelle Spätschäden und was man unternehmen könnte. Am frühen "Morgen" verabschiedeten wir 6 uns von ihm mit der Gewissheit, das wir alle auf einer Wellenlänge schwammen. Später, am selben Tag, schaute ein ziemlich zerknirschtes Gesicht bei uns über den Balkon und fragte, ob er noch immer mit uns sprechen dürfte. Aber Natürlich. Erstmal ein Espresso für alle. Dann erklärte er, er habe sich etwas überlegt. Einen Benefizabend wolle er veranstalten und alle Einnahmen sollten den Brandopfern zugute kommen. Gesagt, getan.

Da George als DJ in dem örtlichen Radiosender noch einen zweiten Job hatte, wurde als erstes ein Termin ausgemacht. Nähmlich der 20 Juli. Des weiteren redete er mit seinen Arbeitskollegen, ob sie nicht die Musik übernähmen. Dann Plakate entwerfen und anbringen. Aber auch wir blieben nicht ganz untätig und dachten uns ein paar nette Kleinigkeiten aus, um ihn zu unterstützen. So machten mein Schwager und seine Freundin eine absolut abgefahrene Bowle aus Wassermelone, trockenem Weisswein und dem guten Samoslikör. Meine Frau und ich sammelten Steine am Strand, aber nur kleine und mit Loch. Dort wurden dann Lederbänder hindurchgezogen und man hatte tollen Halsschmuck.

Dann war der Tag da und wir waren alle ziemlich aufgeregt. Es könnte ja auch in die Hose gehen. Aber dann füllte sich das Lokal und wir hatten alle sehr gut zu tun. Nur die Bowle "Was zum Teufel das denn wäre und ob es zum Trinken geeignet wäre" oder was. Nun, denn, also Vortrinker gespielt, dann die alles entscheidende Frage: "Könnte ich dieses Getränk auch einmal probieren?". Eine junge Frau. Sie bekommt ihr Glas, probiert, probiert noch einmal und ruft ihren Freundinnen zu, dass es wohl sehr wohlschmeckend wäre und sie noch ein Glas möchte. Kurz gesagt, der Abend wurde doch ziemlich lang.

Am nächsten Morgen erzählte George uns dann beim Aufräumen, das es wohl ganz gut gelaufen wäre, aber nur ein Ehepaar aus Karlovassi wäre dagewesen. Weil irgendjemand wohl in Umlauf gebracht hätte das das ganze Geld nur für ihn wäre. Schöne Sauerei! Nun gut, nach einer Veröffentlichung des Einzahlungsscheines hatten sich diese Gerüchte auch in Luft aufgelöst. Aber wie es nun einmal ist, geht jeder Urlaub einmal zu Ende und nach einer absolut grandiosen Abschiedsparty mit alten und neuen Freunden ging es dann wieder nach Hause. Obwohl ich für meinen Teil sagen muss, ich würde lieber zum arbeiten fliegen und auf Samos zuhause sein. Das weitere erzähle ich dann ein anderes Mal.

Geschrieben 08.06.2002, Geändert 08.06.2002, 923 x gelesen.

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