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Die Krise ist natürlich auch in Thessaloniki angekommen

Von akropol

Ich dachte, ich hätte diesen Artikel auch schon in diesem Forum gepostet, aber er hat nun mal nichts an Aktualität eingebüßt:
Hallo an alle Griechen-Freunde, an die Griechen selbst muss ich mich nicht richten, die wohnen neben mir oder zumindest auch in Griechenland wie ich.
Ich wohne seit etwas über 20 Jahren in GR, im Winter in Thessaloniki, im Sommer in Halkidiki, auf der mittleren Halbinsel Sithonia. Ich fühl mich wie ein Grieche, was bedeutet, dass ich mit meinem Geld kaum auskomme, winters bin ich Lehrer an einer Privatschule hier in der Stadt, im Sommer versuche ich Touris nach GR zu locken, was in diesem Jahr zumindest mit den Deutschen ein schwieriges Unterfangen zu werden scheint, denn mir ist bereits zu Ohren gekommen, dass in München z.B. zumindest von einem Reisebüro den Kunden mitgeteilt wurde, dass sie in diesem Jahr keine Touristen nach GR vermitteln werden. Ich will nicht weiter auf die Hetzkampagnen der Springer-Presse eingehen, (war selbst Ostern 1968 am Springer-Hochhaus in Berlin dabei, nachdem Rudi Dutschke von einem von der BILD Zeitung aufgehetzten westdeutschen Wirrkopf angeschossen wurde) will nicht die schulmeisterlichen Drohgebärden der deutschen Regierung kommentieren, auch die derzeitigen griechischen Politiker sollten alle nach Hause gehen und versuchen zu sterben! Tschuldigung, war daneben gegriffen, sollte als Witz rüberkommen, will nur hier kurz, wirklich kurz die Auswirkungen schildern, die aufgrund der Krise hier speziell in der Stadt sichtbar sind. Dabei kann ich von Glück sagen, dass ich nicht in Athen lebe, hier sind unsere "Nordgriechen" doch noch weitaus besonnener. ABER: Es ist nicht schön, wenn ich Tag für Tag erleben muss, dass durchaus normale Menschen in Müllcontainer krabbeln um nach Essbarem zu suchen, dass am Samstag am Markt am Aristotelousplatz manche Menschen versuchen, den nicht gerade ungefährlichen Hunden die Knochen abzujagen, die diese gerade vom Abfall erwischt haben, dass täglich Einbrüche auch in unserem Haus geschehen. Griechenland war einmal das Land in Europa mit der niedrigsten Kriminalitätsrate, wir werden auch hier vermutlich Spitzenreiter.
Einige kleine Auswirkungen hab ich per Fotos festgehalten. dass die Krise dennoch ein paar, wenn auch bisher nur zaghafte begrüßenswerte Änderungen hervorbringt, möcht ich euch außerdem hier zeigen:




Geschrieben 09.04.2012, Geändert 10.04.2012, 2516 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Arno-der-Grieche vom 05.05.2012 14:40:22

Hallo "akropol"!
Ist das nicht schrecklich?
Als "alter" Griechenland- und Griechenfreund könnte ich heulen. Mir standen die Tränen in den Augen als ich folgende Nachricht erhielt:
Alle Kinder und deren Familie (Schwiegersohn/ Schwiegertochter, und Enkel) meiner lieben Freundin, unserer Hotelwirtin in Makrigialos (kurz vor Katarini) sind zwischenzeitlich ins Ausland (Australien bzw. Bayern) ausgewandert. Der Arbeit wegen. Ich glaube die Neu-Australier kömmen bestimmt nicht mehr zurück?!
Was soll aus meinem geliebten GR werden? Die Jungen hauen ab und die Alten halten die Stellung.
Ich selbst kann mangels Masse (arbeitslos mit 57) das Land und meine Freunde auch nicht besuchen.