Reiseziel auswählen



Reiseziel-Sponsoren Reiseziel-Sponsor werden

Lemberg-Lviv- Metropole Galiziens

Von Gast

Reisebericht Lemberg
Eine Woche Lemberg (Львів, Lwów, Львов, Leopolis)
Impressionen aus dem Mai 2010

An- und Unterkunft
Bei der Landung des Fliegers grüßt Lemberg mit einer ungewöhnlichen Flughafen-Architektur, die den Stil-Mix der Innenstadt vorwegnimmt. Ansonsten geht es im äußerlich imposanten Airport innen eher zweckmäßig zu – das gleiche gilt übrigens auch für den Fernbahnhof.
Das Hotel „Irena“ in Bahnhofsnähe erreicht man vom Flughafen aus am besten per Taxi in ca. 20 Minuten. Es liegt sehr ruhig etwas abseits der Gorodotska (der großen Hauptverkehrsstraße in Lemberg) und bietet westlichen Standard und freundlichen Service. Ältere Personen sollten ein Zimmer in den unteren Stockwerken nehmen, denn es gibt keinen Fahrstuhl. Dafür steht im kleinen Aufenthaltsraum ein PC mit Internetzugang zur kostenlosen Verfügung. Das Frühstück ist keine Offenbarung, aber man kann zwischen kleinen warmen Gerichten (zB Spiegeleier oder gefüllten Pfannkuchen oder Buchweizen) wählen.
Nach einem kleinen Fußmarsch von ca. 10 Minuten erreicht man die Gorodotska und läßt sich ab der Haltestelle vor der Russisch-orthodoxen Kirche von der Straßenbahn (Linie 9 oder 1) in die Innenstadt schaukeln (Fahrscheine für 2 Griwnia gibt’s bei der Fahrerin, die sich meist auch häuslich eingerichtet hat in „ihrer“ Tram, entwertet werden die Fahrscheine an einem Locher oberhalb der Sitzplätze). Wir haben alle Wege mit der Straßenbahn erledigt – die Bus- und Marschrutki-Linien waren uns zu unübersichtlich.

Was für eine Stadt!
Bei freundlichem Wetter ist die Innenstadt ein quirliges Erlebnis. Die „gute Stube“ Lembergs, der quadratische Marktplatz (Rynok) mit dem Rathaus und den jahrhundertealten Fassaden der Bürgerhäuser lassen sich bestaunen, etliche Cafés und Biergärten laden zum Verweilen ein. Die Flaniermeile vor der Oper am Swobody-Prospekt wimmelt vor Menschen, die unter blühenden Kastanienbäumen den Frühling genießen oder sich auf den Parkbänken zum Schach- oder Dominospielen treffen. An heiteren Tagen sollten Sie auf jeden Fall diese mediterrane Atmosphäre und die von Renaissance, Barock, Klassizismus und Jugendstil geprägte Architektur in der Altstadt Lembergs genießen. Natürlich hatten wir auch schlechteres Wetter – dann bieten sich die zahlreichen Kirchen, Galerien und Museen Lembergs an.

Aussichtspunkte
Die besten Aussichten über die Stadt hat man vom Rathausturm (es sind 306 Stufen bis zur Plattform) und vom Schloßberg im Osten.

Sehenswürdigkeiten
Wer genügend Zeit mitbringt, sollte die Altstadt rund um Oper und Marktplatz mit ihren Gassen und Plätzen durchschlendern - es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Sehr sehenswert ist z.B. die armenische Kathedrale in der Virmenska (Zugang auch von der Lesy Ukrainky) mit herrlichen Jugendstil-Wand- und Deckengemälden. Überhaupt lohnt sich immer mindestens ein Blick in die zahlreichen Lemberger Kirchen, im Mai fanden z.B. etliche Trauungen und Taufzeremonien statt. Wer in imposantem Barock schwelgen möchte, darf sich die St. Georgs-Kathedrale etwas außerhalb der Innenstadt auf einem kleinen Hügel an der Gorodotska (die Tram fährt daran vorbei) nicht entgehen lassen. Ähnlich wie bei “Père Lachaise” in Paris ist Lembergs bewegte Geschichte auf dem Lyczakowski-Friedhof zu Stein geworden. Natürlich darf ein Opernbesuch nicht fehlen und stellvertretend für die vielen Museen sei der Potocky-Palast in der Kopernyka genannt, der mit einer kleinen aber feinen Galerie alter Meister aus West- und Osteuropa aufwartet.

Essen
Die Geschmäcker sind verschieden, und so gibt es in Lemberg auch die verschiedensten Angebote. Die Einheimischen essen zu Hause und kaufen auf den Märkten (z.B. in der Nähe des Arsenals) ein, und so sind die Restaurants meist den Touristen vorbehalten. Von den Pizza-Läden, die überall aus dem Boden schießen, kann nur abgeraten werden. Wer nicht darauf verzichten will, findet in der Nähe der Oper am Svobody Prospekt einen Mc Donalds. Wer sich allerdings auf die typische und regionale Küche einlassen will, sollte sich vor allem an kleinere Läden halten, in denen Tagesgerichte und Suppen serviert werden. Eine Empfehlung ist auch das “MVA” (Kopernyka, gegenüber dem Potocky-Palast), hier gibt es Pelmeni (Maultaschen) in jeder erdenklichen Zubereitung. Den “großen Hunger” kann man beispielsweise im romantischen Restaurant “Kupol” am hügeligen Ende der Tschaikowskogo oder - sehr touristisch - im “Kryjivska” am Rynok (Erlebnisgastronomie at its best) stillen. Jedes Hotel in Lemberg hat außerdem meist auch einen Gastronomiebereich.

Geschrieben 17.10.2010, Geändert 17.10.2010, 724 x gelesen.

Was möchtest du?

Kommentare zu diesem Artikel

Bisher gibt es noch keine Kommentare.