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Lidoriki - ein Dorf in den Bergen

Von Gast

Lidoriki liegt in den Bergen von Sterea Ellada (Mittelgriechenland), ca. 65 km von Delphi, 50 km von Amfissa und 60 km von Itea entfernt. In der unendlichen, schroffen, steinigen Landschaft taucht irgendwann der riesige blau schimmernde Stausee von Lidoriki auf, in dem sich das Schmelz- und Regenwasser des Winters sammelt und der als Trinkwasserlieferant für den Moloch Athen dient.

Vor 30 Jahren gab es in Lidoriki ca. 2000 Einwohner, heute zählt man vielleicht noch die Hälfte. Die Armut dieser Bergregion zwang seine Bewohner in die U.S.A., nach Australien oder in die reicheren Länder Europas auszuwandern. Die Mentalität der Menschen in den Bergen ist anders als die der Inselbewohner. Sie sind verschlossener und ernsthafter, aber immer sehr freundlich und unglaublich wißbegierig.

Haupterwerbszweig sind die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Rinder) und die Käseproduktion. Der Feta von Lidoriki ist äußerst schmackhaft und wird u.a. auch in nordeuropäische Staaten exportiert.

Treffpunkt in Lidoriki ist die Platia mit ihrer riesigen, uralten und knorrigen Platane, in deren Schatten es sich wunderbar träumen läßt. Verschiedene Tavernen und Kafenions servieren Getränke, Gegrilltes und Mezedes, alles noch ländlich und unverfälscht.

Im Juli/August kommt Leben ins Dorf. Dann kehren die Söhne und Töchter von Lidoriki aus Athen oder Übersee zurück, um in der Heimat ihren Urlaub zu verbringen. Die meisten von ihnen haben mittlerweile wunderschöne Häuser in Lidoriki gebaut, die mit Liebe gepflegt werden.

Eine Fahrt durch die Bergwelt rund um Lidoriki ist ein einmaliges Erlebnis. Die Flora der trockenen und steinigen Berghänge ist unbeschreiblich. Unter anderem findet man hier die auch bei uns bekannte Königskerze, die sich mit ihren Wurzeln zwischen den Steinen festkrallen muß, um zu überleben.

Wenn spät am Abend alles ganz still geworden ist in Lidoriki, hört man in der Dunkelheit nur noch das Schnarren die Zikaden, das sehnsüchtige Lied der Nachtigall und aus der Ferne, wo die Schafherden weiden, das gedämpfte Läuten ihrer Glocken.

Geschrieben 08.09.2000, Geändert 08.09.2000, 1354 x gelesen.

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