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Planet der Affen

Von O Amorgios

Nicht umsonst hatte Regieseur Tim Burton 2001 die Caldera des Teide auf Teneriffa als Kulisse für seinen Science-Fiction Film gewählt. Diese überwältigende Urlandschaft versetzt den Besucher in eine andere Welt und eine andere Zeit.

Umringt von hohen, schroffen Kraterwänden führt eine gut ausgebaute Straße durch die riesige Caldera des Nationalparks. Rote, braue und schwarze Lavamassen ergossen sich vor Urzeiten aus der Erde und ließen eine Insel entstehen, deren Hauptvulkanberg mit über 3700m der höchste Berg Spaniens ist. Mit dem Titel „Planet der Affen“ bezeichne ich auch unsere Welt der Menschen, die aus Geld- und Machtgier immer mehr Natur zerstört.

Vor vierhundert Jahren holzten die Spanier für ihre Armada alle Wälder im Süden Teneriffas ab und hinterließen eine unansehnliche Wüstenlandschaft die von Schluchten und Täler durchzogen ist. Wind und Wasser haben die vulkanische Erde ausgewaschen und geben nur noch pflanzlichen Überlebenskünstlern eine Chance zu gedeihen.

Anders dagegen der Norden, der dank den klimatischen Verhältnissen, eine vielfaltigen Vegetation besessen hat. Der Wind treibt von Norden Wolken über das Meer, die aber am Teide-Massiv hängen bleiben und sich hier abregnen oder als Nebel die Landschaft einhüllen.

Aber auch hier hat der Mensch einen furchtbaren umwelt- und naturschädlichen Eingriff getätigt. Viele, viele Bananenplantagen wurden angepflanzt. Und da Bananen viel Wasser brauchen und sehr empfindlich gegen Schädlinge sind wird auf Teneriffa Unmengen Wasser vergeudet und ebenso Unmengen an Pestiziden verspritzt. Dort wo Bananenplantagen stehen gibt es weder Mücken, Stechmücken, Spinnen u.s.w. und kein Vogelgezwitscher ist zu hören.

Teneriffa war eine wasserreiche Insel. Aber seit dem diese Monokultur existiert, verbrauchen die Plantagen 90 % allen Wassers. Flüsse und Bäche sind ausgetrocknet und führen nur noch nach der Schneeschmelze Wasser. Auch die Meerwasserentsalzungsanlagen schaffen den hohen Wasserverbrauch nicht mehr. Geld regiert die Welt und das hat zur Folge, das die letzten Flecken Natur zubetoniert werden und sich riesige Hotelanlagen ansiedeln und die Städte und Gemeinden immer größere Flächen brauchen.

Um dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten wurden der Teide und das Teno-Gebirge zu Nationalparks ernannt. Will man nicht aus Fehlern, die in Spanien, Portugal, Italien u.s.w. begangen wurden, lernen? Oder ist es die Raffgier von Managern und Kommunalpolitikern, die sich keinen Deut um die Natur scheren. Ich habe auch auf Teneriffa meine rosarote Urlaubsbrille ausgezogen und mir so meine Gedanken gemacht.

Geschrieben 01.11.2008, Geändert 05.11.2008, 1415 x gelesen.

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