Reiseziel auswählen





Reiseziel-Sponsoren Reiseziel-Sponsor werden

Die Ruinen von Pesperagos (Palio Pedino)

Von trampabout

Gleich nach unserer Ankunft auf Limnos erfuhren wir von einem Dorf, das 1968 von einem heftigen Erdbeben heimgesucht und von allen Bewohnern verlassen worden ist: Palio Pedino oder, wie es früher genannt worden ist, Pesperagos. Dem Fotografen überkommt das Motivfieber und ein Schwarz-Weiß-Film ist Gott sei Dank auch zur Hand.

Dieses Dorf ist wirklich eine kleine Sensation. Die eindrucksvolle Ruinen-Kulisse eines kompletten Dorfes, mit aus Stein gebauten Häusern oder Fragmenten davon und mitten drin eine riesige, baumbeschattete Platia. Die Zeit ist stehen geblieben und die Bruchstücke sind, trotz der Tragödie, die dahinter steckt, irgendwie wunderschön. Es ist eine beklemmende Stimmung, so als hätten Umberto Eco und Alfred Hitchcock gemeinsam Regie geführt.

Es grenzt ja schon an ein Wunder, dass ich mein "Angsthasi" namens Lourdata überhaupt bis zum Dorfplatz gebracht habe. Dort hat sie sich auf einer Bank so niedergelassen, dass sie im Umkreis von 30 Metern alles im überaus wachsamen Auge behalten konnte. Wie gesagt, das Dorf ist fast unbewohnt, auch wenn zwei, drei Häuser renoviert worden sind. Es gibt nur einige aufgescheuchte Hühner und ein paar müde Ziegen und Schafe. Dachten wir!

Denn, während ich im Laufschritt meine 36 Schuss verteilte, überquerte ein "fürchterlich wildes, riesengroßes und laut grunzendes" Schwein, das aber noch die Reste eines abgerissenen Strickes um das rechte Hinterbein hatte, den Dorfplatz. Es war nach den Aussagen einer der Beteiligten eine gespensterhafte und furchterregende Begegnung (Anmerkung von Lourdata: Da muss er mit dem Schwein gesprochen haben, mit mir nicht ;-). Ich traf Lourdata jedenfalls ganz blass und verstört an. Das Schwein habe ich nicht gesehen! (Anmerkung von Lourdata: trampabout hat mindestens 9 Dioptrien und sieht ein Schwein nur in Form eines Bratens auf seinem Teller ;-).

Das wichtigste hätte ich jetzt bald vergessen. In den Ruinen von PalioPedino hat sich ein junger Winzer niedergelassen, der hier seinen Weinkeltert, lagert, abfüllt und etikettiert. Den Rot- oder Weißwein kann man bei ihm an der Türe äußerst günstig kaufen und wenn die Taverne vis-a-vis am Dorplatz offen hat (was im September aber nicht der Fall war), auch sicher gleich verkosten.

Geschrieben 18.10.2001, Geändert 18.10.2001, 1834 x gelesen.

Was möchtest du?

Kommentare zu diesem Artikel

Bisher gibt es noch keine Kommentare.